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Türkei: Schüler wegen Urlaubsflirts seit zwei Monaten verhaftet

Zwei Monate schon sitzt ein 17-jährige Deutsche aufgrund eines Urlaubsflirts mit einer 13-jährigen Britin in Untersuchungshaft in der Türkei. Die Eltern der Britin hatten ihn wegen sexuellen Missbrauchs angezeigt.

Ein 17 Jahre alter Realschüler aus dem niedersächsischen Uelzen sitzt nach einem Urlaubsflirt mit einem 13-jährigen britischen Mädchen seit zwei Monaten in der Türkei in Untersuchungshaft. Der junge Mann sei von den Eltern des Mädchens wegen sexuellen Missbrauchs angezeigt und am 11. April in Antalya festgenommen worden, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin. Die beiden Jugendlichen seien sich im Osterurlaub näher gekommen. Beide beteuerten, lediglich miteinander geflirtet zu haben. Dabei soll sich das Mädchen als 15-Jährige ausgegeben haben.

Deutschland habe die türkische Regierung inzwischen aufgefordert, den Jugendlichen bis zu einer für den 6. Juli angesetzten Verhandlung freizulassen, sagte der Außenamtssprecher. In dem Schreiben habe man das Gericht und die Regierung in Ankara noch einmal auf die besondere humanitäre Dimension des Falles hingewiesen.

Intensive Betreuung im Knast

Derzeit kümmert sich das Konsulat in Antalya um den 17-Jährigen. "Da es sich um einen Minderjährigen handelt, wird er intensiv betreut", sagte der Sprecher. Türkische Richter hatten einen Antrag des Anwalts auf Freilassung gegen Zahlung einer Kaution bereits einmal abgelehnt.

Der Junge teilt sich derzeit zusammen mit anderen ausländischen Gefangenen eine Zelle. Sein Gesundheitszustand sei derzeit den Umständen entsprechend recht gut, sagte der Sprecher. Seine Eltern dürfe der Jugendliche lediglich einmal pro Woche durch eine Glasscheibe hindurch sehen. Das Konsulat setze sich derzeit für ein erweitertes Besuchsrecht ein. (mit ddp)

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