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Panorama: U-Boot "Kursk": Auch westliche Helfer ohne Erfolg

Mit letzter Hoffnung sind westliche Retter am Sonntag zu den 118 Seeleuten im Atom-U-Boot "Kursk" hinabgetaucht, die Moskau bereits aufgegeben hatte. Die Tieftaucher aus Norwegen und Großbritannien scheiterten aber bei dem Versuch, die äußere Luke der Luftschleuse zu öffnen.

Mit letzter Hoffnung sind westliche Retter am Sonntag zu den 118 Seeleuten im Atom-U-Boot "Kursk" hinabgetaucht, die Moskau bereits aufgegeben hatte. Die Tieftaucher aus Norwegen und Großbritannien scheiterten aber bei dem Versuch, die äußere Luke der Luftschleuse zu öffnen. Der russische Präsident Putin hat versprochen, dass "bis zur letzten Minute" alles getan werde, um mögliche Überlebende des im Nordmeer untergegangenen Atom-U-Boots zu bergen. Bei den Rettungsarbeiten entdeckten die Norweger möglicherweise einen Mann in der Schleuse des gesunkenen U-Bootes.

Ein Reporter des russischen Senders RTR sagte, der Zustand des Mannes sei nicht bekannt. Er habe vielleicht versucht, das U-Boot zum Zeitpunkt des Unfalls zu verlassen. Möglicherweise hätten die Seeleute die Kammer überflutet, um selbstständig an die Wasseroberfläche zu steigen, jedoch die verzogene Luke nicht aufbekommen.

Die norwegischen Kampftaucher haben sich in vier Gruppen geteilt, die jeweils sechs Stunden unter Wasser bleiben können. Am Nachmittag begannen sie mit dem Abschrauben des äußeren Deckels der Notausstiegsluke. Das Vordringen ins Innere des Bootes wurde jedoch zunächst durch die kompakten drucksicheren Anzüge verhindert, die sich im Schacht verklemmen können. Außerdem ist das Ausmaß der Zerstörungen im Innern des Bootes bisher nicht bekannt. Der geringste Riss im Anzug kann jedoch den Tod der Taucher bedeuten. An den Problemen mit der Luke scheiterte auch der Einsatz des britischen Rettungsbootes, auf das Experten zunächst große Hoffnungen gesetzt hatten.

Die "Kursk" ist offensichtlich schwerer beschädigt worden als von der russischen Marine zunächst angenommen. Der Rumpf des Bootes sei stark verformt, berichtete RTR am Sonntag unter Berufung auf den Chef der russischen Nordflotte, Admiral Wjatscheslaw Popow, vom Unglücksort. "Die Lage ist weitaus ernster als angenommen", sagte der Admiral.

Für die Bergungsarbeiten muss das Ende des überdimensionalen Gummischlauchs des Rettungsbootes hermetisch an die Ausstiegsluke der "Kursk" andocken. Am späten Abend wurden daher von dem britischen Kampfschiff "Seaway Eagle", das ebenfalls an der Unglücksstelle tätig ist, eine Rettungsglocke mit Bergungswerkzeug in die Tiefe zu lassen. Diese wurde zum Teil vor Ort zusammengesetzt, mit Teilen, die am Mittag eingeflogen worden waren.

Schon bei ihrem ersten Tauchgang hatten die Norweger den Rumpf abgeklopft, um festzustellen, wieviel Wasser im Boot ist und in welchen Teilen. Wie das russische Staatsfernsehen meldete, wurden wahrscheinlich sieben der neun Sektionen geflutet. Gleichzeitig wird jedoch vermutet, dass es an Bord Luftblasen gibt, die ein Überleben ermöglichen könnten.

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