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Überblick: Die größten weltweiten Seuchen

Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnt vor einer extrem gefährlich Grippe-Pandemie. Wann eine solche Seuche kommt, kann kein Experte voraussagen. Der Erreger kann sich aus einem Vogelgrippevirus oder einem anderen Grippevirus entwickeln. Im vergangenen Jahrhundert ist dies drei Mal geschehen.

Grippe:

Die Influenza kann explosionsartig in einem kurzen Zeitraum von wenigen Wochen große Teile der Bevölkerung befallen. Im vergangenen Herbst und Winter starben allein in Deutschland 15 000 bis 20 000 Menschen daran. Die größte Influenza-Pandemie war die Spanische Grippe im Jahr 1918, an der weltweit mehr als 20 Millionen Menschen starben. Die Asiatische Grippe forderte 1957 eine Million Tote, die Hongkong-Grippe tötete 1968 rund 700 000 Infizierte.

Sars: Die Lungenkrankheit war nach Ansicht der WHO die erste globale Epidemie des 21. Jahrhunderts. Im März 2003 schlug die Organisation Alarm, nachdem Menschen in China, Hongkong und Vietnam an einer unbekannten Lungenkrankheit gestorben waren. Nur vier Monate später, Anfang Juli 2003, wurde Taiwan als letztes Land von der Liste der Infektionsgebiete gestrichen. Das schnelle Zurückdrängen von Sars gelang vor allem mit altbewährten Mitteln: Hygiene, Reiseeinschränkung und Quarantäne. Dank der weltweiten Zusammenarbeit von Forschern, Medizinern und Politikern beschränkte sich die Zahl der Toten auf 800.

Aids: Das Virus bewirkt eine Zerstörung des Immunsystems. Von Westafrika aus gelangte es zunächst in die USA und breitete sich seit Anfang der 1980er Jahre über den ganzen Globus aus. Weltweit leben nach Schätzungen des Aidsbekämpfungsprogramms der Vereinten Nationen, UNAIDS, etwa 40 Millionen Menschen mit dem Aidsvirus. Mehr als 3 Millionen starben im vergangenen Jahr daran.

Tuberkulose: Die Schwindsucht ist eine Elendskrankheit und eine der ältesten Plagen der Menschheit. Tuberkulose steht mit Aids und Malaria an der Spitze der tödlichen Infektionskrankheiten. Jedes Jahr gibt es zwei bis drei Millionen Tote. Besonders dramatisch ist die Entwicklung Experten zufolge in Osteuropa. Etwa ein Drittel der Weltbevölkerung ist heute mit Tuberkulose infiziert. Der Erreger Mycobacterium tuberculosis wurde mit den Jahren zunehmend resistent gegen verschiedene Antibiotika.

Malaria: An der Tropenkrankheit erkranken laut WHO jährlich 300 bis 500 Millionen Menschen und 1,5 bis 2,7 Million sterben, besonders in Ländern der Tropen und speziell in Afrika südlich der Sahara. Die Krankheit wird durch Einzeller verursacht, die durch Stiche der Anopheles-Mücke übertragen werden.

Pest: Diese hochgradig ansteckende Krankheit wird durch das Bakterium Yersinia pestis von wild lebenden Nagetieren übertragen. Zu den Erscheinungsformen gehören unter anderem die Beulen- und die Lungenpest. 1346 begann die erste und größte Pest-Pandemie auf der Halbinsel Krim, durch die etwa 25 Millionen Menschen umkamen. Zu weiteren schweren Epidemien kam es 1665/66 in London und 1678/79 in Wien. Die letzte Pandemie begann 1896 in Asien und kostete während der folgenden 50 Jahre weltweit rund 12 Millionen Menschenleben.

Pocken: Die Pocken wurden als erste Infektionskrankheit durch ein weltweites Impfprogramm ausgerottet. 1980 erklärte die WHO die Welt offiziell als pockenfrei. Alle heute bekannten Pockenbestände sind in zwei Hochsicherheitslaboren in den USA und in Russland untergebracht. Es wird aber vermutet, dass die Viren auch in andere Länder gelangt sein könnten. (tso/dpa)

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