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Ukraine

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Ukraine: Phosphorwolke nach Zugunglück: 21 Vergiftete

Bei einem Zugunglück in der Ukraine sind bedeutende Mengen gelben Phosphorrauchs ausgetreten. Die hochgiftige Substanz breitete sich in einer weißen Wolke über großes Gebiet westlich von Kiew aus.

Nach einem Zugunglück in der Ukraine hat eine Giftgaswolke Tausende von Menschen bedroht. Sechs Kesselwaggons eines am Montag verunglückten Zuges, die gelben Phosphor transportierten, gerieten in Brand, woraufhin "eine bedeutende Menge Rauch und giftige Gase" austrat, wie ein Vertreter der Regionalverwaltung auf einer Pressekonferenz in Lwiw bekannt gab. 21 Vergiftete, unter ihnen sieben Sanitäter und zwei Polizisten, waren den Angaben zufolge in der Nacht zu Dienstag ins Krankenhaus eingeliefert worden; einer von ihnen schwebe in Lebensgefahr.    Die hochgiftige Substanz habe sich in einer weißen Wolke über ein 86 Quadratkilometer großes Gebiet in der Nähe des Dorfes Oschydiw rund 500 Kilometer westlich von Kiew ausgebreitet, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Der stellvertretende Ministerpräsident Olexander Kusmuk verglich den Unfall vor Ort mit dem Reaktorunfall von Tschernobyl 1986 und sprach von einer "wahren Bedrohung für die Bevölkerung".

Panik in der Bevölkerung
  
In dem betroffenen Gebiet wohnen 11.000 Menschen. Rund 900 wurden auf eigenen Wunsch in Sicherheit gebracht. Unter der Bevölkerung brach Panik aus. Sie wurde aufgefordert, Gasmasken zu tragen und ihre Häuser nicht zu verlassen. Der verunglückte Zug war auf dem Weg von Kasachstan nach Polen. Der Grund für den Unfall war zunächst nicht bekannt.
  
Nachbarländer der Ukraine waren in Alarmbereitschaft. Rumänien, Ungarn und Polen verständigten sich darauf, Informationen über den Vorfall auszutauschen. Polen war nach eigenen Angaben nicht unmittelbar in Gefahr, da die Giftgaswolke in nordöstliche Richtung unterwegs gewesen sei. Auch Rumänien sah sich für mindestens 36 Stunden außerhalb der Gefahrenzone. Im Nordosten der Ukraine liegt Weißrussland.
  
Die EU-Kommission erklärte, den ihr vorliegenden Informationen zufolge sei die Situation unter Kontrolle und erscheine nicht beunruhigend. Eine Bitte um internationale Hilfe sei nicht eingegangen. (mit AFP)

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