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Ukraine

© AFP

Ukraine: Wie gefährlich ist die Phosphor-Wolke?

Nach dem Phosphor-Unglück Anfang der Woche in der Ukraine gibt es mittlerweile 70 Verletzte. Der ukrainische Vize-Ministerpräsident spricht von der größten Umweltkatastrophe seit dem Rektorunfall von Tschernobyl.

Die Zahl der bei dem schweren Phosphor-Unglück in der Ukraine verletzten Menschen ist nach offiziellen Angaben auf etwa 70 gestiegen. Unter anderem würden 19 Kinder wegen Vergiftungssymptomen behandelt, meldete die Agentur Interfax unter Berufung auf den ukrainischen Zivilschutz in Kiew. Inzwischen seien mehr als 1000 Menschen aus dem Umfeld des Unglücksorts nahe Lwiw (Lemberg) in der Westukraine in Sicherheit gebracht worden. Bei einem Zugunglück waren Anfang der Woche 15 Waggons mit jeweils 50 Tonnen hochgiftigem und leicht entzündlichem gelbem Phosphor entgleist und teilweise in Brand geraten.

Der ukrainische Vize-Ministerpräsident Alexander Kusmuk hatte das Unglück als die größte Umweltkatastrophe seit der Explosion im Kernreaktor Tschernobyl 1986 bezeichnet. Nach offiziellen Angaben war eine Region von etwa 90 Quadratkilometern betroffen - eine Fläche so groß wie die Insel Sylt.

Die Lage sei unter Kontrolle, teilte der Krisenstab mit. Einwohner in dem betroffenen Gebiet wurden aufgefordert, keine Milch zu trinken, nicht in Gewässern zu baden und keine landwirtschaftlichen Produkte zu essen. Umweltexperten befürchteten, der Schaden für die Umwelt sei weitaus größer als offiziell bestätigt. Die Unglücksursache ist immer noch unklar. Nach Augenzeugenberichten gab es vor der Entgleisung einen lauten Knall. Experten untersuchen, ob ein zu hoher Druck in den Phosphortanks zu dem Unglück führte oder die Bahngleise beschädigt waren. (mit dpa)

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