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Ein Hund auf einer Occupy-Demonstration. Die Occupy-Bewegung bildete sich im Zuge der internationalen Finanzkrise. Sie protestiert unter anderem gegen Bankenmacht.

© Reuters

Umfrage: Vertrauen in den Kapitalismus schwindet weltweit

Angesichts der seit Jahren andauernden Krisen in der Welt verlieren die Menschen zusehends den Glauben an die Wirtschaftskraft ihrer Länder. Optimistisch sind nur noch Chinesen, Brasilianer, Türken - und Deutsche.

Die Zuversicht in die Weltwirtschaft nimmt immer weiter ab. Einer aktuellen Umfrage des renommierten Pew-Forschungszentrums zufolge haben die Krise von 2008 und ihre Folgen auf der ganzen Welt auch das Vertrauen in den Kapitalismus massiv untergraben.

Von den mehr als 26.000 Befragten in 21 Ländern ist nur noch rund jeder Vierte (27 Prozent) mit der Wirtschaftslage seines Heimatlandes zufrieden. Die einzigen vier Länder, in denen sich noch eine Mehrheit positiv über die heimische Wirtschaft äußert, sind China (83 Prozent) und Deutschland (73 Prozent) sowie Brasilien (65 Prozent) und die Türkei (57 Prozent). Weniger als ein Drittel der Amerikaner halten ihre Wirtschaft für solide, in Japan sind es nur sieben Prozent.

Abgenommen hat auch das Vertrauen in den Kapitalismus. In elf Ländern stimmen nur die Hälfte oder weniger der Befragten mit der Behauptung überein, dass es den Menschen in einer freien Marktwirtschaft besser gehe. Besonders negativ ist die Stimmung in Mexiko und Japan, aber auch in den europäischen Krisenländern Italien und Spanien. Unterstützer des Kapitalismus finden sich vor allem noch in Deutschland, Brasilien, China und den USA.

Allerdings zeigt die Umfrage auch einen großen Unterschied zwischen der Stimmung in den Industrieländern und aufstrebenden Wirtschaftsmärkten wie China, Brasilien oder Indien angesichts dieser Lage. Menschen in den Schwellenländern machten sich weit mehr Sorgen über die Wirtschaft und die Zukunft ihrer Kinder als Europäer und Amerikaner, heißt es in der Umfrage.

Für die Umfrage wurden im Frühling 26.210 Menschen in 21 Ländern befragt. Die Fehlerquote, die von Land zu Land unterschiedlich ist, liegt bei 3,2 bis 5,2 Prozentpunkten.

(dapd)

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