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Weihmachtsmarkt

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Umfrage: Weihnachtsmärkte auch nach Weihnachten

In den Supermärkten beginnt die Weihnachtszeit bereits im Herbst, nun wollen die Händler sie auch nach hinten verlängern. Viele Weihnachtsmärkte werden auch nach den Feiertagen öffnen.

Die Weihnachtszeit wird immer länger. In den Regalen der Geschäfte beginnt das Fest bereits im Herbst, vielerorts werden nun auch die Weihnachtsmärkte bis zum Jahresende ausgeweitet. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur dpa. "Zwischen den Jahren" halten beispielsweise erstmals Schwerin (bis 29.12.), Magdeburg (bis 30.12.) oder Gotha (bis 31.12.) ihre Märkte offen. Doch nicht nur in Ostdeutschland, auch am Flughafen München, in Lübeck oder Hamburg bleiben einzelne Märkte bis Silvester oder kurz davor geöffnet. In Berlin laden manche der zahlreichen Märkte gar bis Neujahr ein. Für Dortmunder ist der verlängerte Weihnachtsmarkt längst nichts Ungewöhnliches mehr. Dort ist Glühweintrinken bis Silvester bereits zum zehnten Mal möglich.

Die Mehrzahl der deutschen Marktveranstalter hält jedoch nichts von dem Trend. Die meisten schließen einen Tag vor Heiligabend, so zum Beispiel in Leipzig, Mainz, Wiesbaden, Fulda, Kassel, Cottbus, Ludwigshafen, Bremen, Kiel, Kaiserslautern, Michelstadt oder Stuttgart. Dort sagt Jörg Klopfer, der Sprecher der Veranstaltungs- Gesellschaft: "Es gab vonseiten der Händler zwar den Wunsch, über Weihnachten hinaus zu verlängern, aber wir halten am 23. Dezember als letztem Tag fest."

Tradition contra Kommerz

Der Sprecher der Düsseldorf Tourismus GmbH, Marco Lippert, sagt: "Ein Weihnachtsmarkt gehört in die Vorweihnachtszeit." Auch die Veranstalter in München, Köln, Bonn, Münster, Aachen und Essen wollen die Tradition beibehalten, vor Weihnachten endgültig zu schließen. In Frankfurt am Main, Hannover oder Rostock endet der Weihnachtsmarkt am 22. Dezember. In Dresden auf dem Striezelmarkt schließen hingegen die letzten Buden Heiligabend um 14 Uhr. Auch der Nürnberger Christkindlmarkt endet am 24. Dezember.

Von den Kirchen gibt es unterschiedliche Einschätzungen zu den verlängerten Öffnungszeiten der Weihnachtsmärkte. Der Bischof von Fulda, Heinz Josef Algermissen, sagt: "Die Kirche hält überhaupt nichts von der starken Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes." Hannovers Landesbischöfin Margot Käßmann fände es dagegen nicht verwerflich, wenn Weihnachtsmärkte bis zum 6. Januar geöffnet haben. Schließlich gehe die christliche Weihnachtszeit bis zu diesem Datum, dem Dreikönigstag. Allerdings sei sie dagegen, wenn Weihnachtsmärkte zu früh beginnen. Das Geschäft mit dem Fest dürfe nicht schon im August beginnen, sagte Käßmann. "Der Einzelhandel darf verdienen, aber alles zu seiner Zeit." (mit dpa)

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