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Panorama: Umwelt-Tragödie in Brasilien: Millionen Liter Öl entwichen - Schlimmste Katastrophe seit 25 Jahren

Vier Millionen Liter ausgelaufenes Erdöl haben in Brasilien nach Expertenmeinung zur schlimmsten Umwelt-Tragödie der vergangenen 25 Jahre geführt.Das Ausmaß der Katastrophe ist noch nicht abzusehen.

Vier Millionen Liter ausgelaufenes Erdöl haben in Brasilien nach Expertenmeinung zur schlimmsten Umwelt-Tragödie der vergangenen 25 Jahre geführt.

Das Ausmaß der Katastrophe ist noch nicht abzusehen. Experten versuchten gestern, den Umfang des Umweltschadens zu ermessen.

Das Rohöl strömte am Montag aus einer geborstenen Leitung der staatlichen Gesellschaft Petrobras in die Flüsse Barigui und Iguacu im südlichen Bundesland Parana. "Die Lage ist dramatisch, wir haben schon sehr viele tote Vögel und Fische gesehen", meinte am Dienstag Tereza Urban von der Umweltschutzgruppe Rede Verde.

Die gesamte Flora und Fauna der Region im Süden Paranas sowie die Wasserversorgung und die Gesundheit von Zehntausenden von Menschen seien bedroht. Nach Medienberichten war der Ölfleck am Dienstag früh (Ortszeit) rund 15 Kilometer lang. Einwohner kleinerer Gemeinden am Fluss Iguacu klagten bereits über Übelkeit, hieß es.

Petrobras-Präsident Philippe Reichstuhl erklärte unterdessen, beim Unfall sei vermutlich eine 23 Jahre alte Pipeline der Raffinerie der Gemeinde Araucaria etwa 20 Kilometer westlich der Provinzhauptstadt Curitiba zerbrochen.

Rund 400 Männer mit modernster Ausrüstung seien im Einsatz, um die Folgen des Unfalls in Grenzen zu halten. Zudem sei ein Experten-Team einer US-Firma engagiert worden. "Wir setzen unbeschränkte Mittel ein", sagte er.

Die Regierung Paranas belegte Petrobras inzwischen mit einer Strafe von 50 Millionen Real (etwa 58 Millionen Mark). Umweltminister Jose Sarney Filho kündigte zudem eine weitere Bestrafung durch den Staat in Höhe "von mehr als 50 Millionen Real" an und bezichtigte die Firma der "Fahrlässigkeit".

Das Unternehmen Petrobras sei "Wiederholungstäter", sagte er in Anspielung auf das Umweltunglück vom Januar dieses Jahres, als aus einer geborstenen Unterwasser- Pipeline 1,3 Millionen Liter Öl in die Guanabara-Bucht in Rio ausliefen. Sarney kündigte auch die Bildung einer Untersuchungskommission an, die das Unglück untersuchen soll.

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