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Panorama: Umweltkatastrophe droht: Ein Wettlauf mit der Zeit

In einem Wettlauf gegen die Zeit haben Experten am Sonntag vor der Küste Brasiliens versucht, die größte Ölplattform der Welt vor dem Versinken zu retten. Die brasilianischen und niederländischen Spezialisten pumpten Pressluft in die Schwimmpfeiler der gigantischen Anlage, die nach mehreren schweren Explosionen starke Schlagseite hat.

In einem Wettlauf gegen die Zeit haben Experten am Sonntag vor der Küste Brasiliens versucht, die größte Ölplattform der Welt vor dem Versinken zu retten. Die brasilianischen und niederländischen Spezialisten pumpten Pressluft in die Schwimmpfeiler der gigantischen Anlage, die nach mehreren schweren Explosionen starke Schlagseite hat. Nach Angaben der staatlichen Ölgesellschaft Petrobras stehen Ölbekämpfungsschiffe für den Notfall bereit. Eine größere Umweltkatastrophe drohe aber nicht.

Bei dem Unglück am vergangenen Donnerstag waren vermutlich elf Feuerwehrleute ums Leben gekommen, von denen erst zwei gefunden wurden. Die anderen der 175 Arbeiter hatten gerettet werden können.

Die Plattform versinke inzwischen langsamer als unmittelbar nach den Explosionen, die einen der vier Schwimmpfeiler beschädigt hatten, teilte Petrobras mit. In den Tanks der Förderplattform 120 Kilometer vor der Küste Brasiliens befanden sich 1,5 Millionen Liter Öl und 1200 Kubikmeter Diesel, die beim Sinken auslaufen könnten.

Die Ursache des Unglücks auf der Plattform P-36 im Becken von Campos etwa 250 Kilometer nordöstlich von Rio de Janeiro war weiter unbekannt. Gewerkschaften hatten die Sicherheitsvorkehrungen von Petrobras kritisiert. Die Anlage hat einen Wert von umgerechnet mehr als eine Milliarde Mark und sollte Brasilien von Erdölimporten unabhängiger machen. Die Plattform produzierte zuletzt 80 000 Barrel Öl pro Tag, hat aber eine Produktionskapazität von 150 000 Barrel pro Tag. Sie ist 112,8 Meter lang, 95,58 Meter breit und 120 Meter hoch.

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