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Umweltkatastrophe: Ölpest am Schwarzen Meer - toter Seemann geborgen

Nach den Öltankerhavarien vor der russischen und ukrainischen Schwarzmeerküste ist die Leiche eines der 20 vermissten Matrosen geborgen worden. Zudem fanden Helfer tausende tote Vögel und sterbende Delfine.

Das Ausmaß der Umweltkatastrophe ist sehr groß, sagte der russische Zivilschutzminister Sergej Schoigu bei einem Besuch am Schwarzen Meer. Russische Umweltschützer meldeten zwei gestrandete Delfine, die nicht mehr zu retten sind. Es droht ein Massensterben von Fischen, sagte der Direktor der russischen Sektion der Umweltstiftung WWF, Igor Tschestin. Bei einem schweren Sturm waren am Sonntag 20 Schiffe verunglückt. Tausende Tonnen Öl und Schwefel traten aus.

Elf Vogelarten, die auf der Roten Liste der gefährdeten Tiere stehen, sind von der Ölpest bedroht, sagte der Präsident der russischen Vogelschutzvereinigung, Viktor Subakin. Seltene Pelikane und Schwarzkopfmöwen sind in Gefahr, qualvoll zu verenden. Zu Wochenbeginn lag die Zahl der getöteten Vögel bei 30.000. "Leider liegt das Gebiet auf dem Weg in die Überwinterungsgebiete", sagte Subakin. Ökologen warnen unterdessen vor dem Verzehr von Meeresfischen. Sie rieten Urlaubern zudem davon ab, die Sommerferien 2008 auf der ukrainischen Halbinsel Krim zu verbringen.

Tausende Helfer kämpfen gegen die Ausbreitung der Ölpest

Am vierten Tag nach der Massenhavarie waren mehr als 2000 Helfer im Einsatz, um das an Land gespülte Öl abzutragen. Experten schätzten, dass nach dem Untergang der im Sturm havarierten Flussschiffe inzwischen 5000 Tonnen und große Mengen Schwefel ausgetreten seien. Mehr als 1000 Studenten aus der Region Krasnodar am Schwarzen Meer trafen als Helfer an der Küste ein. Auch Soldaten kämpften gegen die Ausbreitung der Ölpest. Eine Regierungskommission Russlands und der Ukraine will noch in dieser Woche weiterführende Aktionen beschließen.

Nach den Havarien leitete die russische Staatsanwaltschaft mehrere Strafverfahren ein. Der Seenotrettungsdienst hatte zuvor den schlechten Zustand und Fehler der Besatzungen sowie zu ungenaue Unwetterwarnungen beklagt. Die für die Flussschifffahrt gebauten Frachtschiffe waren nach Angaben von Umweltexperten nicht seegängig. (mit dpa)

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