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Unfall in China: Doch 171 Tote bei Grubenunglück

Einer Kohlenstaubexplosion in einem Bergwerk im Nordosten Chinas sind 171 Bergleute zum Opfer gefallen. Die Opferzahlen waren zuvor deutlich niedriger veranschlagt worden.

Peking - Bei dem schweren Grubenunglück in Nordostchina sind voraussichtlich doch 171 Menschen ums Leben gekommen. Nach Verwirrung über die Zahl der Opfer berichteten die beiden Nachrichtenagenturen Xinhua und China News Service am Mittwochabend übereinstimmend, es seien nun doch 161 Tote bestätigt, während 10 Bergleute noch vermisst seien. Bergungstrupps hatten jedoch bereits vorher erklärt, dass drei Tage nach der Kohlenstaubexplosion am Sonntagabend in der staatlichen Dongfeng Grube bei Qitaihe (Provinz Heilongjiang) keiner der Vermissten unter Tage mehr überlebt haben dürfte.

Die weitaus höhere Zahl der Toten wurde gemeldet, nachdem der China News Service zuerst geglaubt hatte, die Verwirrung darüber, wie viele Bergarbeiter zum Zeitpunkt des Unglücks in der Grube waren, geklärt zu haben. So waren in den Unterlagen mehr Arbeiter in der Schicht gemeldet, als laut Bergwerk tatsächlich unter Tage waren. Nach einem Bericht der Agentur sollen es Elektriker, Inspekteure und Wartungspersonal gewesen sein, die sich vorzeitig vom Arbeitsplatz unter Tage entfernt hätten, um privaten Dingen nachzugehen.

Das Werkschutzamt der Provinz beschrieb die bisher gemeldeten Zahlen kurz darauf aber als «nicht korrekt», während Bergungstrupps plötzlich von den 161 Toten und 10 Vermissten sprachen, wie Xinhua meldete. Als Hauptursache des Unglücks identifizierte der Gouverneur der Provinz Heilongjiang, Zhang Zuoji, «schlechtes Management». Nach Angaben der «China Daily» hatte es vor der Explosion schon Anzeichen für gefährlich hohe Konzentrationen von Kohlenstaub gegeben. Doch sei die Produktion trotz Beratungen am 22. November, wie mit diesem Problem umgegangen werden sollte, nicht eingestellt worden. (tso/dpa)

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