zum Hauptinhalt

Unfall: Tödlicher Schuss auf Sechsjährige

Nach dem Tod einer Sechsjährigen in Linow (Ostprignitz-Ruppin) durch einen Schuss aus dem väterlichen Gewehr arbeiten die Ermittler mit Hochdruck an der Rekonstruktion des Geschehens.

Linow - «Noch sind wir aber nicht weiter gekommen», sagte der Sprecher der Neuruppiner Staatsanwaltschaft, Jürgen Schiermeyer, am Donnerstag. Gegen die 14 Jahre alte Schwester des Kindes wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Bislang hat sie sich nicht zu den Vorwürfen geäußert.

Das Mädchen hatte nach ersten Erkenntnissen der Ermittler am 10. Januar den tödlichen Schuss gehört und dann die kleine Schwester im Wohnzimmer entdeckt. Das Kind war verblutet. Doch kriminaltechnische und gerichtsmedizinische Untersuchungen haben nun ergeben, dass sich die Sechsjährige den tödlichen Schuss nicht alleine zufügen konnte. Die Ermittler gehen aber weiter von einem tragischen Unglück aus.

Gegen den Vater, einen Jäger, laufen Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung durch Unterlassen. Er räumte laut Schiermeyer ein, die Waffe mit gefülltem Magazin unverschlossen im Wohnzimmer zurückgelassen zu haben. Er habe an dem fraglichen Tag zur Jagd gehen wollen, dann aber plötzlich seine Frau zum Arzt bringen müssen. In der Eile habe er das Gewehr im Wohnzimmer stehen gelassen.

Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft beschrieb der Mann dies als «einmaligen, der Hektik geschuldeten Ausrutscher». In Jägerkreisen gilt der Mann als besonders zuverlässig. Zum Zeitpunkt des Unglücks waren die beiden Schwestern und der Großvater im Haus. (tso/dpa)

Zur Startseite