zum Hauptinhalt
Die Zahl der Motorradunfälle ist 2014 wieder angestiegen.

© Boris Roessler/dpa

Unfallstatistik: Nach Jahren des Rückgangs - 2014 wieder mehr Motorradunfälle

Es war eine gute Entwicklung: Jahr für Jahr registrierte die Polizei weniger Zweirad-Unfälle. 2014 aber gab es eine Trendumkehr: Es verunglückten deutlich mehr Biker als in den Jahren davor.

Nach Jahren des Rückgangs sind 2014 wieder mehr Moped- oder Motorradfahrer verunglückt. Die Polizei zählte laut vorläufigen Zahlen 45 500 Zweiradunfälle mit Personenschaden. 2103 waren es 41 150 gewesen. 675 Motorradunfälle endeten 2014 tödlich, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte.

„In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden deutlich zurückgegangen“, sagte Destatis-Mitarbeiter Gerhard Kraski - im Straßenverkehr generell wie auch bei Zweiradfahrern. 2004 hatte die Polizei noch rund 51 000 Moped- und Motorradunfälle mit Personenschaden aufnehmen müssen. Inzwischen sind es elf Prozent weniger. „Zuletzt war allerdings eine Umkehr dieses Trends zu beobachten“, betonte Kraski: Von 2013 auf 2014 stieg die Zahl der Moped- und Motorradunfälle um zehn Prozent.
Besonders unfallträchtig war 2014 das warme Pfingstwochenende: Von Freitag bis Montag zählte die Polizei durchschnittlich 258 Unfälle pro Tag. Im Jahresdurchschnitt krachte es „nur“ 125 Mal. Die meisten Unfälle ereigneten sich bei schönem Wetter. Im Juni und Juli nahm die Polizei jeweils rund 5600 Unfälle auf, das war ein Viertel aller Unfälle des gesamten Jahres.

ADAC-Unfallforscher Michael Pschenitza sagte, Motorradfahrer würden vor allem an Straßenkreuzungen häufig übersehen. Biker zögen deshalb lieber auffällige Kleidung an, damit Autofahrer sie besser sehen. „Gerade der Helm sollte nicht unbedingt schwarz sein“, sagte Pschenitza. Außerdem sollten Motorradfahrer immer damit rechnen, übersehen zu werden, und eher etwas defensiver fahren. Wichtig ist auch geeignete Schutzkleidung. Die Zahlen des ADAC belegen das. Drei Viertel der tödlich verunglückten Motorradfahrer im Untersuchungszeitraum (75 Prozent) waren lediglich durch einen Helm geschützt - andere Körperregionen blieben ungeschützt. Dagegen betrug der Anteil der bei einem Unfall ums Leben gekommenen Motorradfahrer mit Vollschutz aus Helm, Lederkombi, Handschuhen und Stiefeln nur 25 Prozent. Untersuchungsgrundlage waren 901 Unfälle mit Motorrädern aus der Datenbank der ADAC Luftrettung. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false