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Unglück: Forscher in Höhle eingeklemmt

Ein Höhlenforscher wird von herabstürzenden Gesteinsbrocken in der Schauhöhle im Westerwald eingeschlossen. Stundenlang liegt er eingeklemmt im Fels. 100 Retter kämpfen um das Leben des Forschers.

Neun Stunden nachdem ein Forscher in einer Höhle im Westerwald verschüttet worden war, konnten Bergungsexperten ihn am frühen Morgen befreien. Der 46- Jährige wurde nach seiner Rettung zur Beobachtung in ein Krankenhaus gebracht, sagte ein Polizeisprecher. Ansonsten ginge es ihm sehr gut.

Den Rettungskräften aus Bayern und Thüringen sei es zuvor in mühevoller Arbeit gemeinsam mit dem Höhlenforscher gelungen, einen Stein unter dem Eingeklemmten zu lockern. Daraufhin habe er sich aus eigener Kraft aus seiner misslichen Lage befreien können. Insgesamt seien rund 100 Retter im Einsatz gewesen.

Der Höhlenforscher war am Sonntagnachmittag von herabgestürzten Gesteinsbrocken in der Schauhöhle in Breitscheid-Erdbach im Westerwald eingeschlossen worden. Zuvor war er gemeinsam mit drei anderen Fachleuten in das sogenannte Herbstlabyrinth herabgestiegen, um eine größere Tropfsteinhöhle zu erkunden. An einer Engstelle sei er gegen einen Stein gekommen und dieser habe einen etwa 100 Kilogramm schweren Steinblock verschoben. Das Tropfsteinhöhlensystem gilt als das größte Hessens.

Der Mann war bis zu seiner Rettung an der Hüfte eingeklemmt. Ein Notarzt quittierte ihm eine „außergewöhnliche psychische und körperliche Konstitution“. Bis zur endgültigen Rettung hatten zwei Notärzte den 46 Jahre alten Forscher die gesamte Zeit über in der Höhle betreut. Unter anderem hatten sie ihm eine Infusion gelegt, damit er nicht auskühlt. Die Unfallstelle war nach Darstellung der Polizei etwa 250 Meter von dem Besucherbereich der Schauhöhle entfernt. Das Labyrinth, das die Forscher untersuchen wollten, ist seit 2003 bekannt. (dpa)

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