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Panorama: Unglück vor Hiddensee: Kollision mit leerem Öltanker

Die Ostseeinsel Hiddensee hat noch einmal Glück gehabt: Der Zusammenstoß eines 223-Meter-Frachters mit einem russischen Öltanker zehn Seemeilen nördlich der Ferieninsel richtete am Freitag keine größeren Umweltschäden an - der Tanker fuhr ohne Ladung. Verletzt wurde niemand.

Die Ostseeinsel Hiddensee hat noch einmal Glück gehabt: Der Zusammenstoß eines 223-Meter-Frachters mit einem russischen Öltanker zehn Seemeilen nördlich der Ferieninsel richtete am Freitag keine größeren Umweltschäden an - der Tanker fuhr ohne Ladung. Verletzt wurde niemand. Hiddensees Bürgermeister Gino Leonhard (FDP) ist aber sicher: "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis hier ein richtig großer Unfall passiert."

Der russische Tanker vor Hiddensee war glücklicherweise leer. Nur der so genannte Sloptank schlug leck, in dem Ölreste vom Schiff vor der Entsorgung im nächsten Hafen gesammelt werden. Trotzdem: "Ein Unfall wie dieser darf und muss nicht passieren", sagt der Ostsee-Experte des WWF Deutschland, Alfred Schumm.

Bei schlechter Sicht war am Freitag gegen 16.10 Uhr die 124 Meter lange "Lena Neft" von dem 223 Meter langen Frachter "Maria", der unter maltesischer Flagge fährt, an der Backbordseite gerammt worden. Beide Schiffe konnten am Sonnabendvormittag ihre Fahrt fortsetzen, die "Lena Neft" nach Riga, die "Maria" nach Antwerpen. Die Unglücksursache blieb zunächst unklar. Bis in die Nacht hatten Bundesgrenzschutz und Wasserschutzpolizei die Besatzung beider Schiffe ohne Ergebnis befragt. Schlechte Sichtverhältnisse reichten als Begründung für den Zusammenstoß nicht aus, kritisierten Umweltschützer.

Bürgermeister Leonhard und WWF-Experte Schumm erneuerten ihre Forderung nach sofortiger Lotsenpflicht, um die Ostsee sicherer zu machen. "Das Meer ist extrem dicht befahren und hat viele flache Stellen", sagt Schumm. Allein auf der Wasserstraße, die an Hiddensee vorbeiführt, verkehren jedes Jahr rund 60 000 Schiffe.

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