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Unwetter

© dpa

Unwetter: Bahnverkehr im Westen gestört

Schwere Gewitter in Hessen haben zu schweren Behinderungen des Bahnreiseverkehrs geführt. Im Krefelder Zoo haben teils tennisballgroße Hagelkörner Tiere erschlagen. Und der Wetterdienst warnt: Für den Nachmittag und den Abend wird mit weiteren heftigen Wetterkapriolen gerechnet.

Einem Bahnsprecher zufolge waren vor allem Fernverbindungen über den Knotenpunkt Frankfurt am Main von den Behinderungen auf Grund der Unwetter betroffen. Vier Strecken über die Mainmetropole in Richtung München und Hamburg blieben bis zum Mittag gesperrt und konnten danach eingleisig befahren werden. Im Fernverkehr kam es deshalb zu Verspätungen von 30 bis 45 Minuten. Die Strecke Frankfurt-Köln war von Gewitterschäden nicht betroffen. Für den Nachmittag kündigte der Deutsche Wetterdienst neue Unwetter an.

Die Bahn ging davon aus, bis 15 Uhr am Samstag nahezu alle Strecken wieder normal befahren zu können. Die Streckensperrungen wurden von umgestürzten Bäumen verursacht. Schäden an Oberleitungen führten ebenfalls zu den mehrstündigen Verspätungen. Im Landkreis Marburg-Biedenkopf teilte die Feuerwehr mit, die Unwetter hätten "immense Schäden" angerichtet. Rund 600 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk waren am Freitag unterwegs, um vollgelaufene Keller leerzupumpen und umgestürzte Bäume zu räumen.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnete in Hessen und Nordrhein-Westfalen bis 16 Uhr mit schwerem Gewitter, schweren Sturmböen, heftigem Starkregen und Hagel. Regional seien entwurzelte Bäume, herabstürzende Dachziegel und Überflutungen von Kellern und Straßen zu befürchten. Durch Hagelschlag könnten zudem Schäden an Gebäuden, Autos und landwirtschaftlichen Kulturen entstehen. Laut DWD ist zu befürchten, dass es bis Samstagabend noch in weiteren Bundesländern zu schweren Unwettern kommen könnte.

Hagelkörner erschlagen Flamingos

In der Nacht zum Samstag war das Tief  "Hilal" über den Süden und Westen Deutschland hinweggefegt und hatte kräftigen Regen mit teils tennisballgroßen Hagelkörnern gebracht. Allein in Münster (Nordrhein-Westfalen) waren innerhalb von zwei Stunden etwa 1300 Notrufe eingegangen, 300 Einsatzkräfte waren im Einsatz. Keller liefen voll, Straßen glichen kleinen Stauseen, Hagelkörner demolierten Autos.

Eine traurige Bilanz zog der Krefelder Zoo: Bei dem Unwetter seien neun Flamingos sowie mehrere Enten und Hühner ums Leben gekommen. Vier der Flamingos wurden von den Hagelkörnern am Kopf getroffen und starben, wie ein Zoosprecher sagte. Fünf weitere Vögel zogen sich Knochenbrüche zu und mussten eingeschläfert werden. Bei mindestens zwei Tropenhäusern sei Totalschaden entstanden, sagte der Sprecher. Zahlreiche Obstbauern am Niederrhein standen am Samstag vor ihren zerstörten Erdbeerfeldern. (ck/dpa/AFP)

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