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Panorama: Urlaub im All: Abenteuer mit Hindernissen

Nach einem Traumstart befindet sich der erste Weltraumtourist auf dem Weg zur Internationalen Raumstation (ISS). Doch die Russen haben ihn erst einmal in die Umlaufbahn um die Erde geschickt.

Nach einem Traumstart befindet sich der erste Weltraumtourist auf dem Weg zur Internationalen Raumstation (ISS). Doch die Russen haben ihn erst einmal in die Umlaufbahn um die Erde geschickt. Er fliegt in der Warteschleife, weil wegen des Computerausfalls in der ISS noch immer die Amerikaner mit ihrer Raumfähre "Endavour" die Andockstation blockieren. Wegen der Computerprobleme waren die Amerikaner nicht rechtzeitig mit ihrer Arbeit fertig geworden. Die Amerikaner hatten sich bis zuletzt gegen den Flug des Weltraumtouristen gewehrt. Selbst der Computerausfall konnte ihnen nicht dabei helfen, die Russen schickten Tito trotzdem los. Bei wolkenlosem Himmel hatte die russische "Sojus"-Rakete mit dem US-Millionär Tito am Sonnabend planmäßig um 9.37 Uhr MESZ vom Raumfahrtzentrum Baikonur in Kasachstan abgehoben. An Bord sind neben Tito zwei russische Kosmonauten.

Für die einwöchige Reise hat der 60-jährige Tito 20 Millionen Dollar gezahlt. Ein Fernsehmonitor zeigte Tito im Inneren der Kapsel mit Plexiglashelm und weißem Weltraumanzug, der an der Schulter mit einer US-Flagge dekoriert war. "Wie fühlen Sie sich, Dennis", fragte die Bodenkontrolle auf Englisch mit russischem Akzent. Tito lächelte und antwortete auf Russisch: "Großartig."

Bis Freitagabend hatte es Streit zwischen der russischen und der amerikanischen Weltraumbehörde über den Flug gegeben. Die NASA hatte den Besuch Titos zunächst grundsätzlich abgelehnt und dies damit begründet, seine Anwesenheit gefährde die Sicherheit der ISS-Besatzung. Russland argumentierte dagegen, der frühere Raketentechniker habe das gleiche Vorbereitungsprogramm absolviert wie die Kosmonauten.

Dann forderte die NASA eine Verschiebung des Starts der "Sojus"-Rakete, weil die US-Raumfähre "Endeavour" wegen Computerproblemen länger an der ISS angedockt bleibt als vorgesehen. Die NASA fürchtet, dass ein Anlegemanöver der "Sojus" neben der "Endeavour", bei der sich beide Flugkörper bis auf sechs Meter nähern, gefährlich werden könnte.

Russland weigerte sich zwar, den Start zu verschieben, sagte jedoch zu, die "Sojus" werde am Montag nicht anlegen, falls die "Endeavour" dann noch immer angedockt sein sollte. Die "Sojus TM-32" kann notfalls vier Tagen in der Umlaufbahn bleiben, ohne an der ISS anzulegen, wie die Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Experten meldete. Die NASA hofft, die Computerprobleme schnell lösen zu können, so dass die Raumfähre Sonntag den Rückflug zur Erde antreten kann.

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