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Urteil: 543 Jahre Gefängnis wegen Massakers

Ein brasilianischer Militärpolizist soll gemeinsam mit vier Kollegen in einem Armenviertel 29 Menschen ermordet haben - Als Rache für den Ausschluss aus ihrer Truppe.

Rio de Janeiro - Ein Gericht in der südostbrasilianischen Stadt Nova Iguacu sprach Carlos Jorge Caravalho des Mordes an 29 Menschen schuldig sowie des versuchten Mordes an einem weiteren Menschen. Die Richterin verhängte Haftstrafen von 18 Jahren für jeden Mord und zwölf Jahre Gefängnis für den versuchten Mord.

Der Militärpolizist wurde zudem zu neun Jahren Haft verurteilt, weil er eine Gang bewaffnet und trainiert hatte, die an dem Massaker im Armenviertel Baixada Fluminense bei Rio beteiligt war.

In der Nacht des 31. März 2005 hatten ein dutzend bewaffnete Männer mit 96 Schüssen aus geringer Entfernung 18 Bewohner einer Siedlung getötet, eine Stunde später töteten sie elf weitere Menschen in einer benachbarten Siedlung. Caravalho war der erste von fünf in dem Fall angeklagten Militärpolizisten.

Die Beschuldigten hatten das "Massaker von Baixada Fluminense" als Rache für den Ausschluss aus ihrer Truppe dargestellt. Angehörige der Opfer applaudierten nach der Urteilsverkündung im Gerichtssaal. (tso/AFP)

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