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Urteil: Haftstrafe: Musiklehrer missbraucht Schülerin

"Ich hatte das Gefühl, dass ich dem Mädchen etwas Gutes tue", sagte der 63-jährige angeklagte Musiklehrer zu Anfang der Vernehmungen. Der Vorwurf: Sexueller Missbrauch einer Schülerin. Inzwischen ist er zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt worden.

Ein Musiklehrer aus Bayern ist am Montag wegen schweren sexuellen Missbrauchs einer Schülerin zu drei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt worden. Der 63-jährige Mann hatte vor dem Landgericht Schweinfurt gestanden, mit dem Nachbarsmädchen in zehn Fällen Sex gehabt zu haben.

Die heute fast 15-Jährige habe ihn verführt, nachdem bei privaten Geigenstunden und gemeinsamen Jagdausflügen eine große Vertrautheit aufgekommen sei, sagte der nach Bekanntwerden der Vorfälle suspendierte Studiendirektor vor Gericht. "Ich hatte das Gefühl, dass ich dem Mädchen etwas Gutes tue", behauptete er.

Das Mädchen hatte sich der Anklage zufolge jedoch mehrfach gegen die Annäherungen des Mannes gewehrt, die begannen, als es 13 Jahre alt war. Zuletzt hatte die Schülerin ein Gespräch mit dem Mann über Sex mit dem Handy aufgezeichnet. Mit diesem Beweis erstattete die Mutter der Jugendlichen schließlich Anzeige.

Staatsanwaltschaft, Verteidigung und Gericht hatten sich bei einem umfassenden Geständnis auf die Strafbegrenzung verständigt. Danach packte der seit Februar dieses Jahres in Untersuchungshaft sitzende Mann aus. Die Übergriffe auf die Schülerin gab der 63-Jährige zwar zu, nicht aber die auf deren jüngere Schwester im Alter von damals elf Jahren und ein weiteres, sieben Jahre altes Mädchen. Die Kammer ließ die Anklage in diesen beiden Fällen fallen, weil die Übergriffe nicht so gravierend gewesen sein sollen und das Strafmaß nicht merklich beeinflusst hätten. (saw/dpa)

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