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Urteil: Philip Morris soll Raucherwitwe Millionen Dollar zahlen

Er rauchte und rauchte, bis er an Lungenkrebs starb. Nun hat ein Gericht seiner Witwe eine Millionenzahlung des Zigarettenkonzerns Philip Morris zugesprochen.

Ein US-Gericht hat den Tabakriesen Philip Morris zur Zahlung von acht Millionen Dollar (6,3 Millionen Euro) an die Witwe eines Rauchers verurteilt, deren Mann an Lungenkrebs gestorben ist. Nach Medienberichten vom Donnerstag könnte das Urteil in Florida Auswirkungen auf 8000 ähnliche Schadensersatzverfahren haben, die in dem US-Bundesstaat anhängig sind.

Der Kettenraucher Stuart Hess aus der Stadt Cooper City war 1997 im Alter von 55 Jahren an Lungenkrebs gestorben. Er hatte laut Klage 40 Jahre lang täglich bis zu drei Schachteln Zigaretten des Herstellers Philip Morris geraucht - auch während er sich einer Chemotherapie unterzog. Seine Frau und sein Sohn zogen vor Gericht und verklagten den den Tabakkonzern wegen widerrechtlicher Tötung. Eine Geschworenenjury in Fort Lauderdale sprach der Witwe nun zwei Millionen Dollar (1,6 Millionen Euro) und dem Sohn eine Million Dollar zu. Die Witwe erhält außerdem weitere fünf Millionen Dollar an Strafgeldern, die dem Unternehmen auferlegt wurden.

Die 8000 anhängigen Verfahren gehen auf eine frühere Sammelklage gegen Tabakfirmen zurück, die zu einem Rekordurteil geführt hatte: Ein Gericht sprach seinerzeit den Klägern insgesamt 145 Milliarden Dollar zu. Die höchste juristische Instanz Floridas hatte das Urteil 2006 aufgehoben, aber den Klägern die Möglichkeit einzelner gerichtlicher Vorstöße eröffnet. (ut/dpa)

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