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Urteil: Säugling getötet - Mutter zu acht Monaten Haft verurteilt

Sie fühlte sich durch die Geburt ihres Kindes in ihrer Lebensplanung gestört. Laut Gericht hatte die 32-jährige Mutter ihr Baby erstickt. Die Staatsanwaltschaft plädierte auf Mord, aber stattdessen ist die Frau auf freien Fuß gesetzt worden.

Weil sie ihr Baby getötet hat, ist eine Mutter vom Landgericht Kassel am Montag zu acht Monaten Haft verurteilt worden. Die 32-Jährige hatte ihr Baby im Oktober 2007 unter falschem Namen in einem Krankenhaus zur Welt gebracht. Wenige Stunden später war sie mit ihrem Sohn davongeschlichen. Die Mutter wurde vier Tage später in der Wohnung ihrer Eltern gefunden, das Baby lag tot in einem Müllsack im Kofferraum ihres Autos. Laut Gericht hatte die Frau den Säugling erstickt. Zum Hintergrund der Tat gab sie an, sie habe sich durch die bevorstehende Mutterschaft in ihrer Lebensplanung gestört gefühlt.

Da die Frau bereits elf Monate in Untersuchungshaft saß, bekam sie eine Haftentschädigung zugesprochen. Zudem kam sie auf freien Fuß.

Die Staatsanwaltschaft hatte ihr Mord aus niedrigen Beweggründen vorgeworfen und auf lebenslange Haft plädiert. Aus Sicht der Anklage hatte der Säugling die Frau bei ihren Hobbys gestört. Daher habe sie ihn bewusst erstickt. Nach Einschätzung des Gerichts waren die Indizien dafür jedoch nicht stark genug. (bai/dpa)

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