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Urteil: Transvestit erstochen - sieben Jahre Haft

Er hat mehr als 40 Mal mit einem Messer auf einen als Transvestit bekannten Mann eingestochen und zertrümmerte ihm den Schädel mit einem Videorekorder: Für den tödlichen Angriff hat das Landgericht Hamburg einen 20-Jährigen zu sieben Jahren Haft verurteilt.

Die brutale Tat zeuge von "absolutem Vernichtungswillen", sagte der Vorsitzende Richter. Aus einem "nichtigen Anlass" habe dieser ein unfassbares Verbrechen begangen: "Wir können es nicht erklären."

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der junge Mann sein 31 Jahre altes Opfer im Juni 2008 in dessen Wohnung im Streit mit einem mehr als 30 Zentimeter langen Küchenmesser angriff und immer wieder auf ihn einstach. Als sich das Opfer noch bewegte, warf der zur Tatzeit 19-Jährige diesem einen Videorekorder auf den Kopf. Der Transvestit starb während einer Not-Operation im Krankenhaus.

Nach Überzeugung der Richter suchte der aus Bulgarien stammende Angeklagte Arbeit in Hamburg, als ihm ein Freund einen Schlafplatz bei dem 31-Jährigen vermittelte. Nach einigen Tagen wollte er jedoch nach Bulgarien zurückkehren, daraufhin kam es zwischen den beiden zu einem Streit. Der Transvestit beschimpfte den 20-Jährigen und verweigerte ihm die Herausgabe seines Passes. Dann stach dieser zu. Nach der Tat war der junge Mann nach Bulgarien geflüchtet. Dort wurde er festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert.

Im Prozess hatte sich der geständige Angeklagte damit verteidigt, dass er den 31-Jährigen nicht töten wollte, sondern sich nur gegen eine Angriff des Mannes verteidigen wollte. Das glaubten ihm die Richter aufgrund des Tatablaufs aber nicht und verurteilten ihn zu sieben Jahren Jugendstrafe wegen Totschlags. (nal/dpa)

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