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Urteilsverkündung: Lebenslange Haft für "Ehrenmörder"

"Ehrenmord" auf offener Straße: Weil er den Liebhaber seiner Schwester erschossen hat, ist ein 34 Jahre alter Mann in Nürnberg zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Seine Notwehr-Version sei "erstunken und erlogen", so der Richter.

Der Kosovare habe sein Opfer nicht einfach getötet, sondern öffentlich hingerichtet, sagte der Vorsitzende Richter Peter Wörner am Donnerstag bei der Urteilsverkündung im Landgericht Nürnberg- Fürth. Der 34-Jährige hatte den Liebhaber seiner Schwester im Mai 2007 im bayerischen Lauf mit mehreren Schüssen auf einer Straße getötet, weil er nicht mit der Beziehung einverstanden war.

Der Kosovare gab zwar zu, vier Schüsse auf den Restaurantbesitzer russisch-griechischer Herkunft abgegeben zu haben. Er argumentierte aber, das spätere Opfer habe seine Familie bedroht. Seine Schwester sei von dem Gastwirt zu der Beziehung gezwungen worden.

Das sah der Richter anders. "Es hat sich um ein freiwilliges Liebesverhältnis gehandelt", sagte Wörner. Die Notwehr-Version sei "erstunken und erlogen". Mit dem Mord habe der Täter die ungewollte Beziehung seiner Schwester zu dem verheirateten Gastwirt beenden wollen. "Das sind selbstverständlich niedrige Beweggründe." Mit dem Urteil folgte das Landgericht den Anträgen der Staatsanwaltschaft und der Nebenklage. Der Verteidiger hatte für seinen Mandanten eine Haftstrafe "im einstelligen Jahresbereich" gefordert. (sgo/dpa)

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