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US-Geiseldrama: Taliban übernehmen Verantwortung für Amoklauf

Die blutige Geiselnahme mit insgesamt 14 Toten im US-Bundesstaat New York geht angeblich auf das Konto der pakistanischen Taliban. Der ranghohe Kommandeur Baitullah Mehsud bekannte sich zu dem Amoklauf. Allerdings bestehen Zweifel an dessen Glaubwürdigkeit.

"Das waren meine Männer", sagte Baitullah pakistanischen Medien und der britischen BBC am Telefon. Der Anschlag sei eine Antwort auf Luftangriffe der US-Streitkräfte im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet. Mehsud sprach von zwei pakistanischen Tätern, von denen einer entkommen konnte. Ein pakistanischer Sicherheitsexperte wies die Äußerungen Baitullahs als nicht ernst zu nehmend zurück. Mehsud, für dessen Ergreifung die USA fünf Millionen Dollar ausgelobt haben, sei nicht zu Angriffen in den USA fähig.

US-Polizei: Täter war ein arbeitsloser Vietnamese

Auch die US-Polizei hatte zuvor keinerlei Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund registriert. Sie geht ersten Erkenntnissen zufolge davon aus, dass es sich bei dem Täter um einen Vietnamesen handelt, der allein für das Blutbad verantwortlich ist. Der 42-Jährige soll am Freitag um 10.15 Uhr Ortszeit in der Stadt Binghamton, gut 200 Kilometer nordwestlich von New York, mit zwei Handfeuerwaffen das Gebäude der American Civic Association betreten haben. Sofort habe er das Feuer eröffnet. Die Geiselnahme hatte 13 Todesopfer gefordert.

Der US-Sender CNN berichtete, die Identität des mutmaßlichen Täters sei den Ermittlern bekannt. Er habe als Techniker in einer Staubsauger- Reparaturwerkstatt gearbeitet, sei jedoch mittlerweile Job gewesen. Seine Wohnung in einer nahe Binghamton gelegenen Kleinstadt sei bereits durchsucht und auch seine Mutter vernommen worden.

13 Tote bei Luftangriffen in Pakistan

Hintergrund der Äußerungen des Taliban-Kommandeurs Baitullahs sind die Luftschläge der US-Streikräfte im pakistanisch-afghanischen Grengebiet. Die dortigen Stammesgebiete gelten als Rückzugsraum von Taliban-Kämpfern und El-Kaida-Terroristen. Das US-Militär bekämpft die Verstecke seit mehreren Monaten mit unbemannten Drohnen aus der Luft. Erst gestern starben 13 Menschen bei Raketeneinschlägen. Dabei seien auch mehrere "ausländische" El-Kaida-Terroristen getötet worden, teilte ein Sprecher des pakistanischen Geheimdienstes mit. Ein Stammesführer sagte dagegen, unter den Opfern seien mindestens drei Frauen und vier Kinder gewesen. (rf/dpa/rtr)

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