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Hat noch immer ein Hakenkreuz auf der Stirn tätowiert. Charles Manson, Sektenführer und Massenmörder.

© dpa

US-Serienkiller: Charles Manson wird 80

Als Nummer B33920 wird im kalifornischen Corcoran-Gefängnis einer der berüchtigtsten Sträflinge geführt. Charles Manson, der heute 80 wird, hatte 1969 seine satanischen Anhänger zu brutalen Morden angestiftet.

Das jüngste Gefängnisfoto wurde wenige Wochen vor seinem 80. Geburtstag aufgenommen. Häftling Nummer B33920 mit einem langen, grauen Kinnbart hat einen starren Blick. Der Schädel ist kahlrasiert, bis auf einen kurzen Schopf Haare. Das Hakenkreuz, das sich Charles Manson vor Jahrzehnten auf die Stirn tätowieren ließ, ist noch deutlich zu erkennen. Der Sektenführer war 34 Jahre alt, als er eine Handvoll seiner Anhänger zu einer brutalen Mordserie in Los Angeles anstiftete. Zu den Opfern zählte die hochschwangere Schauspielerin Sharon Tate, die Frau von Roman Polanski. Die damaligen Polizeifotos zeigen einen Mann mit einem durchdringenden Blick und wirren, dunklen Locken. Am diesem Mittwoch wird Manson hinter Gittern 80 Jahre alt. „Sein Geburtstag ist wie jeder andere Tag seines Haftlebens“, sagte die Sprecherin der kalifornischen Gefängnisbehörde, Terry Thornton, der Nachrichtenagentur dpa. Vor allem zum eigenen Schutz sei Manson in einem besonderen Trakt für berüchtigt-prominente Täter untergebracht. Er könne Anrufe machen und Besucher empfangen. „Er bekommt immer noch viel Post.“

Das Corcoran State Prison liegt gut drei Autostunden nördlich von Los Angeles im ländlichen Central Valley. Hier wird Manson wahrscheinlich den Rest seines Lebens verbringen. 2012 war sein 12. Antrag auf Freilassung von einem Bewährungsausschuss abgelehnt worden. Erst 2027 soll erneut beraten werden. Die Kommission listete damals dutzende Verstöße auf, die Manson hinter Gittern begangen haben soll, von eingeschmuggelten Handys bis zum Besitz selbstgebastelter Waffen.

Charles Manson zeigt keine Reue

Manson lässt sich bei den Anhörungen längst nicht mehr persönlich blicken. Er zeige keine Reue für seine Mordtaten, hielt ihm das Gremium vor. In einem Psychologen-Interview von 2011 habe sich Manson selbst als „sehr gefährlichen“ Mann beschrieben. Er sei kein gewöhnlicher Häftling, er habe fünf Menschen ins Grab geschafft, soll er weiter erklärt haben.
Die Mordtaten der Manson-„Family“ im August 1969 waren bestialisch. Mit Bajonetten, Pistolen und Messern hatte der Sektenführer seine Anhänger in die Villa der 26-jährigen schwangeren Sharon Tate geschickt, der Frau von Regisseur Roman Polanski. Dutzende Male war auf sie und das ungeborene Baby eingestochen worden. Auch vier Besucher wurden brutal ermordet. Am nächsten Tag ging das Blubad im Haus des Supermarktketten-Besitzers Leno LaBianca und seiner Frau Rosemary weiter.
Manson war nicht selbst am Tatort, doch die Staatsanwaltschaft stellte ihn in dem langen, spektakulären Mordprozess als satanisches Monster und Drahtzieher dar, dem die Anhängerinnen wie „hirnlose Roboter“ gefolgt seien. Als uneheliches Kind einer 16-Jährigen in Cincinnati (US-Staat Ohio) geboren, war Manson 1967 im „Summer of Love“ in San Franciscos Hippie-Szene auf treue Gefolgschaft gestoßen.
Er predigte von freier Liebe und einem drohenden Rassenkrieg.
Mansons mörderischer Wahnsinn war und ist immer noch Stoff für  Krimi-Bestseller, Filme und sogar Musicals. Im September feierte das Musical „Charles Manson - Summer of Hate“ im Hamburger Thalia-Theater Premiere. 2015 soll in den USA die Fernsehserie „Aquarius“ anlaufen, mit David Duchovny als Cop auf den Spuren von Charles Manson. (dpa)

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