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Panorama: US-Student blamiert Flugsicherheit

Messer deponiert und gewarnt – Behörde reagierte nicht

Washington (dpa). Ein USStudent, der die lockeren Sicherheitskontrollen in den USA anprangern wollte, hat die Behörden gründlicher vorgeführt als zunächst angenommen. Nach deren Angaben dauerte es fünf Wochen, bis bei einer Reparatur die von dem 20-Jährigen an Bord von Flugzeugen versteckten Teppichmesser und Sprengstoff-Attrappen entdeckt wurden. Dabei habe er die US-Flugsicherheitsbehörde TSA bereits Mitte September per E-Mail auf die Waffen hingewiesen, sagte der Student. Demnach bestieg er am 12. und 15. September Flugzeuge auf dem Internationalen Flughafen Baltimore bei Washington und Raleigh-Durham in North Carolina. In beiden Fällen brachte er die Waffen und Sprengstoff-Attrappen in kleinen Plastiktüten mit an Bord und versteckte sie dann in den Toiletten der Flugzeuge, wo sie niemandem auffielen. Insgesamt soll er seit Februar sechs Mal mit Waffen an Bord von US-Flugzeugen geflogen sein.

Heimatschutzminister Tom Ridge will nun klären lassen, warum so lange niemand auf die E-Mail reagierte, die sehr konkrete Angaben und den vollen Namen des Verfassers enthielt. Der Student war am Freitag in Baltimore festgenommen worden; ihm droht eine zehnjährige Haftstrafe. Nach der Entdeckung der Waffen war zunächst vermutet worden, er habe sie erst kurz zuvor und nicht bereits vor Wochen dort versteckt. „Die Sicherheitsvorkehrungen sind nicht sehr scharf“, stand auf Zetteln in den Tüten. Die US-Behörden ordneten nach dem Fund die Durchsuchung sämtlicher US-Maschinen an.

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