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Todd Akin lehnt Schwangerschaftsabbrüche scharf ab.

© dapd

US-Wahlkampf: Republikaner empört mit Abtreibungs-Äußerungen

Ein republikanischer Abgeordneter und Senatskandidat in den USA hat mit einer Äußerung zum Abtreibungsrecht bei Vergewaltigungen Empörung ausgelöst. Er glaubt: Eine vergewaltigte Frau könne eine Schwangerschaft verhindern.

Ein republikanischer Abgeordneter und Senatskandidat in den USA hat mit einer Äußerung zum Abtreibungsrecht bei Vergewaltigungen Empörung ausgelöst. Nach dem, was er von Ärzten höre, seien Schwangerschaften nach Vergewaltigungen selten, sagte Todd Akin, der Schwangerschaftsabbrüche ohne Ausnahmen ablehnt, dem Sender KTVI-TV. Wenn es eine wirkliche Vergewaltigung sei, dann verfüge der weibliche Körper über Wege, „zu versuchen, die ganze Sache außer Betrieb zu nehmen“.

Atkin fügte dann hinzu: „Aber lass uns annehmen, dass das vielleicht nicht funktioniert hat oder so. Ich glaube, es sollte etwas Strafe geben. Aber die Strafe sollte sich gegen den Vergewaltiger richten und nicht ein Angriff auf das Kind sein.“ Nur Stunden nach dieser Äußerung am Sonntagabend sagte Akin in einer Erklärung, er habe sich falsch ausgedrückt. Er blieb aber bei seiner strikten Ablehnung von Abtreibungen.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Mitt Romney und der Vizekandidat Paul Ryan distanzierten sich von Akin. Eine Regierung unter ihrer Führung würde Abtreibungen bei Vergewaltigungen nicht ablehnen, zitierte die „Washington Post“ aus einer Mitteilung des Wahlkampflagers.

Noch schärfer äußerte sich Romney am Montag in einem Interview des „National Review Online“. Die Anmerkungen Akins seien „beleidigend, unentschuldbar und schlichtweg falsch“, sagte der Spitzenkandidat. „Wie Millionen anderer Amerikaner finden wir sie anstößig.“ Akin tritt im November bei der Senatswahl in Missouri gegen die demokratische Amtsinhaberin Claire McCaskill an. Diese nannte Akins Äußerungen der Zeitung zufolge „ignorant“ und „beleidigend“. Experten schließen nicht aus, dass McCaskill durch den Vorfall Aufwind erhält. Bis jetzt galt ihre Wiederwahl als stark gefährdet. (dpa)

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