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USA: Mädchenmörder gesteht 48 Morde

Mit einem Streit um eine Prostituierte fing alles an: der frühere US-Soldat Robert Charles Browne will seit den 70er Jahren 48 Menschen umgebracht haben. Damit wäre er der schlimmste Massenmörder in der Geschichte der USA.

Los Angeles - Der wegen des Mordes an einer 13-Jährigen verurteilte Browne habe sich zu der beispiellosen Mordserie bekannt, erklärte der Sheriff von Colorado Springs, Terry Maketa. In mindestens acht Fällen halten die Justizbehörden des Bundesstaates Colorado die Selbstbezichtigungen für glaubwürdig. Vermutlich seien unter den Opfern mehrere Kinder, sagte Maketa der «Colorado Springs Gazette». Browne habe einige der Ermordeten zerstückelt und die Leichenteile in Seen, Flüsse, Straßengräben oder Mülleimer geworfen.

Browne wurde 1995 wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Nach dem damaligen Richterspruch hatte er 1991 die 13-jährige Heather Dawn Church entführt und umgebracht. Nach seinen jüngsten Geständnissen verübte er seinen ersten Mord Anfang der 70er Jahre, als er als Soldat in Südkorea stationiert war. Damals habe er einen Kameraden im Streit um eine Prostituierte umgebracht. Zu 20 Bluttaten machte der Häftling gegenüber den Ermittlern detaillierte Angaben, insgesamt habe er nach eigenen Worten aber 48 Menschen auf dem Gewissen. Sollten sich diese Angaben bestätigen, wäre Browne einer der schlimmsten Massenmörder in der Geschichte der USA.

Durchreisende als Opfer

Schwerpunkte der Mordserie lagen laut Browne im Bundesstaat Louisiana, wo er 17 Menschen umgebracht habe, und in Colorado mit neun Getöteten. Weitere Morde verübte er demnach in Kalifornien, Washington, New Mexiko, Oklahoma, Arkansas, Mississippi und Texas. Viele seiner Bluttaten blieben möglicherweise unbemerkt, weil es sich bei den Opfern um Durchreisende handelte. Im Februar 1984 erdrosselte Browne nach seinen Angaben bei Houston eine Prostituierte, die er in einem Strip-Club kennengelernt und in einem nahe gelegenen Motel vergewaltigt hatte. 1987 erwürgte er in Colorado Springs eine 15-Jährige, die ein drei Monate altes Baby hatte.

Die US-Öffentlichkeit wird durch die Enthüllungen zu dem mutmaßlichen Serienmörder Browne zu einem Zeitpunkt erschüttert, zu dem die Polizei einer möglichen weiteren Mordserie nachgeht. Der 1988 wegen Mordes an zwei Frauen zum Tode verurteilte Fotograf William Richard Bradford steht im Verdacht, weitere Frauen umgebracht zu haben. Die Polizei veröffentlichte Fotos von 57 jungen Frauen, die Bradford zwischen 1977 und 1984 abgelichtet hatte. Bis zum Freitag stand bei 26 der Gesuchten fest, dass ihnen nichts zuleide getan wurde. Eine der Frauen wurde jedoch vor 28 Jahren enthauptet aufgefunden. Die Polizei nahm in diesem Fall Ermittlungen auf. (tso/AFP)

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