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Panorama: Van Gogh im Wohnzimmer

Rom - Öl auf Leinwand, 108 mal 62 Zentimeter, Motiv: eine olivgrün-bräunlich eingedunkelte ländliche Szene. Eine Frau in Holzschuhen mit zwei schweren Körben vor einer Bauernkate, ein Mann mit einem dicken Bündel Reisig auf der Schulter, vor großem, gelblich leuchtendem Himmel.

Rom - Öl auf Leinwand, 108 mal 62 Zentimeter, Motiv: eine olivgrün-bräunlich eingedunkelte ländliche Szene. Eine Frau in Holzschuhen mit zwei schweren Körben vor einer Bauernkate, ein Mann mit einem dicken Bündel Reisig auf der Schulter, vor großem, gelblich leuchtendem Himmel.

Gemälde wie dieses hängen in tausenden gutbürgerlichen Wohnzimmern. Einem Kleinunternehmer aus der Gegend von Mailand war jetzt, „als hätte ich einen Sechser im Lotto gewonnen“: Sein Bild ist nämlich ein Van Gogh. Plötzlich wird das Kunstwerk, das fünfzig Jahre unauffällig über dem Sofa hing, auf 30 Millionen Euro geschätzt – und jetzt gähnt an dieser Wand ein weißer Fleck. Aus Sicherheitsgründen ist das gute Stück nun im Tresorraum einer Bank in Parma. Die Mailänder Zeitung „Il Giorno“ schreibt, die Leinwand habe sich als echt herausgestellt: „flämisch, um 1885“. Nach erstem bestätigenden Augenschein – „dieser Pinselstrich!“, „diese Farbenkraft!“ – sind museale Kunstexperten bei der Detail-Untersuchung. Der Unternehmer will anonym bleiben. Eine Tante habe ihm in den sechziger Jahren das Bild vermacht; die es von einem französischen Adeligen habe. Ein Freund der Familie erriet vor kurzem den berühmten Maler. Gespannt wird nun die Expertise des Van-Gogh-Museums in Amsterdam erwartet.

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