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Die katholische Ordensschwester und Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa soll heilig gesprochen werden.

© dpa

Vatikan: Mutter Teresa wird am 4. September heiliggesprochen

Die Ordensfrau Mutter Teresa wird am 4. September heiliggesprochen. Das gab der Vatikan am Dienstag bekannt.

Papst Franziskus spricht am 4. September in Rom Mutter Teresa (1910-1997) heilig. Das teilte der Vatikan am Dienstag nach einer Sitzung des Kardinalskollegiums mit Papst Franziskus mit. Damit ist der Prozess zur Heiligsprechung der aus Albanien stammenden Ordensgründerin und Friedensnobelpreisträgerin nur 18 Jahre nach ihrem Tod abgeschlossen. Ihre Hilfe für die Armen in den Elendsvierteln des indischen Kalkutta machte Mutter Teresa seit den 70er Jahren weltberühmt. 1950 gründete sie den heutigen Orden „Missionarinnen der Nächstenliebe“, der sich vor allem für Straßenkinder, Obdachlose, Arme und Kranke engagiert. Der 4. September ist der Sonntag vor dem 19. Jahrestag des Todes von Mutter Teresa, am 5. September 1997. Medizinische Gutachter der Heiligsprechungskongregation hatten bereits im September die Heilung eines Brasilianers von einem bösartigen Hirntumor im Jahr 2008 als wissenschaftlich nicht erklärbar beurteilt. Die theologische Kommission bewertete die Heilung des damals 35 Jahre alten Mannes als Wunder, das auf Fürsprache von Mutter Teresa gewirkt worden sei. Die Frau des Mannes, Familienangehörige und Bekannte baten Mutter Teresa demnach im Gebet um ihre Hilfe.

Papst Johannes Paul II. sprach Mutter Teresa im Jahr 2003 selig

Bereits nach sechs Jahren wurde Mutter Teresa am 19. Oktober 2003 in einem der kürzesten Verfahren der Geschichte von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) seliggesprochen. Der heutige Papst Franziskus lernte Mutter Teresa 1994 während einer Bischofssynode im Vatikan persönlich kennen. Damals saß sie direkt hinter dem heutigen Papst. Er habe ihre Kraft und Entschiedenheit ihrer Wortmeldungen bewundert, sagte Franziskus später. Sie habe sich nicht von den Bischöfen einschüchtern lassen. Mutter Teresa sei eine Frau gewesen, „die immer das sagte, was sie sagen wollte“.

Die Ordensgründerin und Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa von Kalkutta ist als „Mutter der Armen“ weltweit bekannt. Als Albanerin mit bürgerlichen Namen Agnes Gonxha Bojaxhiu 1910 im heute mazedonischen Skopje geboren, wollte sie schon als Schulmädchen Missionsschwester werden. Mit 18 Jahren trat sie bei den Loreto-Schwestern ein, die sie als Lehrerin nach Kalkutta sandten.

1948 verließ sie diese Gemeinschaft. In einen weißen Sari, die übliche indische Frauentracht, gekleidet, siedelte sie in eines der schlimmsten Elendsviertel von Kalkutta über, um dort das Leben der Armen zu teilen. Schon ein Jahr später konnte sie dort mit einheimischen jungen Frauen, die sich ihr anschlossen, eine Gemeinschaft bilden, die „Missionarinnen der Nächstenliebe“. Für ihr Werk, das auf allen Kontinenten Fuß fasste, wurden ihr zahlreiche Ehrungen zuteil, unter anderem die Ehrenstaatsbürgerschaft der USA sowie 1979 der Friedensnobelpreis. (KNA)

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