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Vatikan: Pilgerstrom zum Todestag Johannes Pauls II.

Kurz vor Beginn der Gedenkfeierlichkeiten zum ersten Todestag Johannes Pauls II. sind bereits Zehntausende Pilger in die Ewige Stadt gereist. Sehr viele von ihnen kommen aus Polen, der Heimat von Karol Wojtyla.

Rom - Aus Polen hatten sich schon am Freitag mehrere tausend Gläubige mit Sonderbussen und -zügen auf den Weg nach Rom gemacht. Insgesamt könnten am Sonntag und Montag bis zu 500.000 Menschen aus aller Welt in Richtung Vatikan strömen, berichtete die Zeitung "La Repubblica" am Samstag.

Fast 2000 Freiwillige sollen Wasserflaschen an die Pilger verteilen. Zahlreiche Polizisten sind für den reibungslosen Ablauf der Feiern verantwortlich. Besonders am Grab Johannes Pauls II. in den vatikanischen Grotten bildeten sich bereits seit Tagen lange Schlangen. Viele Menschen hinterließen dort Zettel mit Fürbitten und Gebeten, berichtete die Zeitung "Corriere della Sera".

Am Sonntag ist auf dem Petersplatz eine Gebetswache geplant. Papst Benedikt XVI. will mit den Gläubigen den Rosenkranz beten und zur Todesstunde um 21.37 Uhr eine kurze Rede halten. Am kommenden Montag will der Vatikan als Höhepunkt der Feierlichkeiten mit einer Messe des toten Papstes gedenken. "Er hat seine physischen Leiden nie zur Schau getragen. Damit hat er unserer Epoche, die den körperlichen Verfall, Krankheit und Tod fast wie einen Skandal versteckt, eine außergewöhnliche Lektion erteilt", erklärte Vatikan-Sprecher Joaquín Navarro Valls.

Auch in Polen stand bereits am Samstag alles im Zeichen des ersten Jahrestages des Todes des polnischen Papstes. Alle großen Zeitungen erinnerten auf ihren Titelseiten an Karol Wojtyla, auch den Innenteil der Blätter füllten Erinnerungen, Analysen und Berichte über den Einfluss von Johannes Paul II. auf Kirche und Weltgeschehen, aber auch auf die "einfachen Gläubigen".

Schon seit Freitagabend beteten etwa auf dem Warschauer Pilsudski Platz viele Gläubige für den toten Papst. Im südpolnischen Krakau (Krakow), der ehemaligen Bischofsstadt von Karol Wojtyla, trat das kirchliche Tribunal für den "polnischen" Teil des Seligsprechungsverfahrens am Samstag zum letzten Mal zusammen. In den fünf Monaten des Verfahrens waren rund 100 Zeugen gehört worden, die Karol Wojtyla zum Teil seit seiner Jugend kannten. (tso/dpa)

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