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Venezuela

© dpa

Venezuela: 15 Tote bei Gefängnisrevolte mit Geiselnahme

Mindestens 15 Häftlinge sind in Venezuela bei blutigen Zusammenstößen zwischen rivalisierenden Banden in einem Gefängnis getötet worden. Dabei wurden mehrere Besucher als Geiseln genommen.

Während der Besuchszeit am Samstag (Ortszeit) kam es in dem Gefängnis der Gemeinde Santa Ana im südwestlichen Bundesstaat Táchira zu Kämpfen unter den Insassen, wie das Innenministerium in Caracas mitteilte. Dabei seien von den Häftlingen unter anderem Schusswaffen und Messer benutzt worden, sagte Innenminister Pedro Carreño. Die Lage im Gefängnis sei allerdings seit dem Abend wieder völlig unter Kontrolle der Nationalgarde (Militärpolizei). Medien berichteten unter Berufung auf die Behörden, 13 Besucher, darunter Frauen und Kinder, seien während der Kämpfe als Geiseln genommen und nach zwei Stunden befreit worden.

Carreño machte in erster Linie "paramilitärische Gruppen" für die Unruhen verantwortlich. "Der venezolanische Staat arbeitet unermüdlich, um den Frieden in den Gefängnissen zu garantieren, aber einige Organisationen wollen immer Unruhe stiften", so der Minister. Die aus paramilitärischen Organisationen stammenden Häftlinge hätten in Santa Ana vor vier Monaten den Chef der Haftanstalt und dessen Stellvertreter ermordet. In Santa Ana sitzen nach amtlichen Angaben rund 900 Häftlinge ein.

Venezuela hat insgesamt rund 26.000 Gefängnisinsassen. Die Haftbedingungen gelten als sehr schlecht. Auch in anderen Ländern der Region sind überfüllte Gefängnisse, Gefangenenrevolten mit Todesopfern sowie Misshandlungen der Insassen durch das schlecht ausgebildete Wachpersonal keine Seltenheit. (mist / AFP)

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