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Luxus-Babe

© dpa

Verfassungsbeschwerde: Richter lassen Luxus-Rennteilnehmer abblitzen

Ob "mobile Schnitzeljagd" oder illegales Autorennen - die Behörden spielen nicht mit. Nachdem ihre Flitzer beschlagnahmt wurden, scheitert nun ein Teilnehmer der geplanten Luxus-Autorallye mit seiner Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe. Doch Einsicht zeigt er nicht.

Im Streit um eine von der Polizei gestoppte Autorallye für gut betuchte Sportwagenbesitzer ist ein Teilnehmer vor dem Bundesverfassungsgericht gescheitert. Die Karlsruher Richter hätten am Samstag die Annahme einer am selben Tag eingereichten Verfassungsbeschwerde verweigert, teilte der klagende Porsche-Besitzer mit. Zuvor war der Mainzer bereits in einem Eilverfahren vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) unterlegen. Auch in Frankfurt hat die Polizei am Samstag Wagen von Rallye-Teilnehmern sichergestellt.

"Jetzt werden wir die Sache im Hauptsacheverfahren vor den Verwaltungsgerichten durchfechten", kündigte der aus Mainz stammende Kläger an. Er sei Auffassung, dass die vorübergehende Sicherstellung von 63 Wagen ohne richterlichen Beschluss grob rechtswidrig sei.

Bei der Veranstaltung habe es sich keineswegs um ein illegales Autorennen gehandelt, wie die Polizei behaupte, sondern um eine "mobile Schnitzeljagd". Sie hatte durch Deutschland und Tschechien führen sollen. Geplant war das Rennen zunächst von Hamburg nach München. Die Behörden der Hansestadt hatten es jedoch verboten. Daraufhin waren die Autos nach Bayern gebracht und in einer Lagerhalle abgestellt worden. Teilnehmer früherer Luxus-Rallyes hatten sich nach Erfahrungen der Polizei häufig rücksichtlos und grob verkehrswidrig verhalten.

"Ich hab' genug Autos und lass mir den Spaß nicht verderben"

Ein Teil der Fahrer ließ sich von der Beschlagnahme nicht beeindrucken und setzte am Freitag mit anderen Sportwagen die über Prag nach Frankfurt am Main führende Rallye fort. Rund 20 Fahrzeuge hätten daran teilgenommen, berichtete Veranstaltersprecherin Julia Akra. Vier vor dem Hotel "Frankfurter Hof" abgestellte Wagen stellte die Polizei am Samstag sicher - darunter einen Rolls Royce Phantom Cabrio und einen Mercedes im Wert von rund zwei Millionen Euro.

Aber auch davon sei Rallye-Teilnehmer Marcus Prinz von Anhalt unbeeindruckt geblieben, berichtete Sprecherin Akra. "Mir ist es völlig egal, ob die Polizei die Autos beschlagnahmt - ich hab' genug Autos und lass mir den Spaß nicht verderben", zitiert die Sprecherin den blaublütigen Autofan. Die meisten Teilnehmer seien mit einem Bus nach Düsseldorf gebracht worden, wo am Samstagabend in einer Diskothek die Abschluss-Veranstaltung geplant war. Die in München sichergestellten Fahrzeuge sollen erst am Sonntag freigegeben werden. (ck/dpa)

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