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Vergewaltigungs-Prozess: Acht Männer vor Gericht

Wegen brutaler Vergewaltigung einer jungen Frau müssen sich vor dem Bonner Landgericht sechs Männer verantworten, die das Verbrechen im vergangenen Frühjahr zudem mit einer Handy-Kamera gefilmt haben sollen.

Bonn - Zwei weitere Beschuldigte sind nach Gerichtsangaben wegen Beihilfe beziehungsweise unterlassener Hilfeleistung angeklagt. Die sechs mutmaßlichen Haupttäter sollen das 20-jährige Opfer am 7. Mai 2006 in einer Bonner Grünanlage fast sechseinhalb Stunden mit Schlägen misshandelt und abwechselnd vergewaltigt haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern unter anderem gemeinschaftliche Geiselnahme, besonders schwere Vergewaltigung und Körperverletzung vor; ihnen drohen Haftstrafen zwischen fünf und 15 Jahren. Bei zwei Angeklagten will die Strafkammer außerdem prüfen, ob gegen sie Sicherungsverwahrung verhängt wird. Zum Prozessauftakt kündigten nach Angaben eines Gerichtssprechers sechs der acht Beschuldigten im Alter zwischen 21 und 28 Jahren an, dass sie sich zu den Vorwürfen äußern werden.

Opfer mit Messer bedroht

Das brutale Verbrechen ereignete sich demnach nach einer Grillparty. Als die junge Frau nachts gegen 3 Uhr die Grünanlage verlassen wollte, soll sie von hinten niedergeschlagen worden sein. Die mutmaßlichen Täter setzten dem Opfer ein Messer mit einer 11,5 Zentimeter langen Klinge an den Hals; anschließend sollen sie die 20-Jährige stundenlang vergewaltigt und wiederholt geschlagen haben. Laut Anklage wurde auf dem Handy eines der Beschuldigten ein Video vom Martyrium der Frau gefunden; auf einem zweiten Handy entdeckten die Ermittler weitere Bilder der Tat.

Für den Prozess setzte die Bonner Kammer zunächst elf Verhandlungstage an; mit dem Urteil ist voraussichtlich nicht vor März zu rechnen. (tso/AFP)

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