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Panorama: Verursachte Eis Absturz von Windhorsts Jet? Co-Pilot soll Unglücksmaschine gesteuert haben

Vereisung könnte eine Rolle beim Flugunfall gespielt haben, bei dem am zweiten Weihnachtsfeiertag der Unternehmer Lars Windhorst in Almaty (Kasachstan) schwer verletzt wurde. Darüber wird in Internetforen von Berufspiloten spekuliert.

Vereisung könnte eine Rolle beim Flugunfall gespielt haben, bei dem am zweiten Weihnachtsfeiertag der Unternehmer Lars Windhorst in Almaty (Kasachstan) schwer verletzt wurde. Darüber wird in Internetforen von Berufspiloten spekuliert. Den Businessjet soll zum Unglückszeitpunkt der Co-Pilot gesteuert haben, der erst wenig Erfahrung mit dem Flugzeug hatte. Der hauptberufliche Polizeikommissar aus Berlin wurde bei dem Absturz getötet. Windhorst hatte bei dem Unglück, wie berichtet, Verbrennungen sowie Verletzungen des Gesichtsschädels und Brustkorbs erlitten. Er wurde mit einem Rettungsjet nach Berlin gebracht und liegt auf der Intensivstation des Unfallkrankenhauses in Marzahn.

Zum Unfallzeitpunkt gegen drei Uhr früh Ortszeit herrschte in Almaty bei leichtem Schneefall eine Temperatur von 14 Grad unter Null. Die Maschine sei nach dem Tankstopp vor dem Start enteist worden, sagte der Geschäftsführer der betroffenen Fluggesellschaft Jet Connection, Georg Biesing. Das habe der überlebende Pilot ausgesagt, der das Kommando an Bord hatte. Je nach Witterungsbedingungen und Konsistenz verhindert die Spezialflüssigkeit nur für kurze Zeit eine erneute Vereisung. So bleiben oft nur wenige Minuten für einen sicheren Start. Eisanhaftung insbesondere an den Tragflächen kann zum Auftriebsverlust führen. Nach den vorliegenden Berichten war der Businessjet unmittelbar nach dem Start nach rechts abgekippt, gegen eine Begrenzungsmauer geschleudert und in Flammen aufgegangen.

Nach den bisherigen Untersuchungen des Wracks gibt es keine Anhaltspunkte für ein technisches Versagen, sagte Jet Connection-Chef Biesing. Er bestätigte, dass der getötete Co-Pilot erst im letzten Sommer die Typenberechtigung für den zweistrahligen Challenger erworben hatte. Er habe aber über mehrere tausend Flugstunden Erfahrung auf anderen Businessjets verfügt. Ein Pilot schildert den Berliner im Internet als „guten und professionellen Kollegen“.

Biesing bestätigte auch eine Meldung der Nachrichtenagentur Kazinform, wonach der Zielflughafen der aus Hannover kommenden Maschine nicht, wie bisher berichtet, Hongkong sondern das benachbarte Macao war. Dort werden wegen der Überlastung des internationalen Airports bevorzugt die Geschäftsreiseflüge abgewickelt. Das eigentliche Reiseziel Windhorsts sei aber Hongkong gewesen, von Macao aus sollte die Weiterreise per Schiff erfolgen. Piloten verwiesen darauf, dass auf der Gesamtstrecke die zulässigen Höchstdienstzeiten für Cockpitbesatzungen nur bei engstem Zeitplan einzuhalten sind. Der Flug habe im Rahmen dessen gelegen, was rechtlich zulässig sei, sagte Biesing. Vorgesehen gewesen seien zwei Etappen von jeweils rund sechs Flugstunden sowie der knapp einstündige Zwischenaufenthalt in Almaty.

Rainer W. During

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