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Vogelgrippe: Fortschritte bei Suche nach Impfstoff

Die Suche nach einem Impfstoff gegen Vogelgrippe beim Menschen läuft auf Hochtouren. Der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) hat nun nach eigenen Angaben einen "Durchbruch" erzielt.

London - In klinischen Studien an 400 gesunden Testpersonen in Belgien habe das Serum in niedriger Dosierung eine sehr gute Immunabwehr ausgelöst, sagte Glaxo-Chef JP Garnier im britischen Sender BBC. Zwar müsse noch geklärt werden, ob der neue Impfstoff bei unterschiedlichen Virusstämmen des gefährlichen Grippeerregers H5N1 wirke. Voraussichtlich bis Weihnachten könnten Hunderte von Millionen von Impfdosen produziert werden. Die Zustimmung der Zulassungsbehörden in den USA und der EU vorausgesetzt, werde Anfang 2007 mit der Auslieferung begonnen.

Die Kosten für den Impfstoff bezifferte Garnier mit etwa vier Pfund (knapp sechs Euro), vergleichbar mit den Kosten für eine herkömmliche Grippeimpfung. Dafür müsse allerdings noch die Frage der industriellen Fertigung des Impfstoffes geklärt werden, sagte der GSK-Chef. Bis Weihnachten sollen sämtliche Hindernisse ausgeräumt sein. "Im Falle einer Pandemie könnten wir dann sehr schnell große Mengen an Impfstoff produzieren", sagte Garnier. Im Pandemiefall müssten Experten zufolge bis zu 1,2 Milliarden Menschen mit einem wirksamen Impfstoff versorgt werden.

Auch mutierte Viren schnell zu bekämpfen

In Bezug auf die besonders gefährliche Mutationsfähigkeit des H5N1-Virus, sagte Garnier, aufgrund der Forschungsergebnisse könnten Pharmakologen künftig sehr schnell einen neuen Impfstoff produzieren, sobald das neue Virus identifiziert sei. Kleinere Veränderungen in der Struktur des H5N1-Virus könnten auch von dem aktuell entwickelten Glaxo-Impfstoff bewältigt werden. Neben GlaxoSmithKline arbeitet unter anderem der französische Pharmakonzern Sanofi Aventis an einem Vogelgrippe-Impfstoff für Menschen.

An dem gefährlichen Vogelgrippe vom Typ H5N1 starben bisher weltweit etwa 130 Menschen. Das Virus ist vor allem unter Geflügel verbreitet. Mensche steckten sich fast ausschließlich in sehr engem Kontakt mit infiziertem Geflügel an. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch wurde laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) bislang ein einziges Mal bei einer indonesischen Familie nachgewiesen. (tso/AFP)

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