zum Hauptinhalt

Panorama: Vorschriften missachtet: Piloten probierten Kunststücke

Der einzig positive Aspekt, sagt Luigi Olivieri von der italienischen Untersuchungskommssion zum Fall der vor drei Jahren von einem US-Militärjet zum Absturz gebrachten Seilbahngondel im oberitalienischen Cavalese, bestehe darin, dass wir "diesmal wenigstens die Namen deren kennen, die das Unglück verursacht haben": böse Anspielung auf unzählige tatsächliche und Beinahe-Desaster, in die US-Militärmaschinen verwickelt waren und die niemals aufgeklärt wurden. Ansonsten aber, so die nun vorliegenden Ergebnisse der Kommission, handle es sich hier "um einen besonders schwerwiegenden Fall": offenbar hatte die viersitzige, in Aviano stationierte Maschine vom Typ "Prowler EA-6B" die Seile der Gondelbahn nicht aufgrund einer Verkettung unglücklicher Umstände durchtrennt und so den Tod der 20 Personen an Bord verursacht: vielmehr sollen die Piloten mindestens sieben eindeutige Vorschriften missachtet haben - und die meisten davon können auf keinen Fall aus "Versehen" außer Acht geblieben sein.

Der einzig positive Aspekt, sagt Luigi Olivieri von der italienischen Untersuchungskommssion zum Fall der vor drei Jahren von einem US-Militärjet zum Absturz gebrachten Seilbahngondel im oberitalienischen Cavalese, bestehe darin, dass wir "diesmal wenigstens die Namen deren kennen, die das Unglück verursacht haben": böse Anspielung auf unzählige tatsächliche und Beinahe-Desaster, in die US-Militärmaschinen verwickelt waren und die niemals aufgeklärt wurden. Ansonsten aber, so die nun vorliegenden Ergebnisse der Kommission, handle es sich hier "um einen besonders schwerwiegenden Fall": offenbar hatte die viersitzige, in Aviano stationierte Maschine vom Typ "Prowler EA-6B" die Seile der Gondelbahn nicht aufgrund einer Verkettung unglücklicher Umstände durchtrennt und so den Tod der 20 Personen an Bord verursacht: vielmehr sollen die Piloten mindestens sieben eindeutige Vorschriften missachtet haben - und die meisten davon können auf keinen Fall aus "Versehen" außer Acht geblieben sein.

So war der vorgegebene Flugplan nicht eingehalten worden, war der "Prowler" niedriger als für diesen Flugzeugtyp vorgesehen geflogen und dazu weit unter der für die Region Trient vorgegebenen Mindesthöhe 2000 Fuß; auch hatten die Piloten das Verbot des Überfliegens bewohnter Gebiete ebenso wie die dort beschränkte Höchstgeschwindigkeit verletzt - und dazu auch nicht die zu benutzenden aktualisierten Geländekarten benutzt, auf denen die Seilbahn deutlich eingezeichnet war.

Was besonders schwer wiegt: aus den Aufzeichnungen der Stimmen im Flugzeug lässt sich erkennen, dass die vier Männer gar keinen Übungsflug absolviert hatten, wie die US-Stellen behaupten, sondern dass offenbar einer der Piloten, der in den nächsten Tagen in die USA zurückkehren sollte, Bravourstücke mit dem Flugzeug vorführte: wenige Sekunden vor dem Durchtrennen soll der Copilot klar und deutlich "Zielobjekt in Sicht" gesagt haben. Das aber kann auf keinen Fall mit dem von der Base aus genehmigten "Übungsflug" zusammenhängen, denn der war von der Flugleitstelle als "Easy 01" klassifiziert, ein Flug für Anfänger, also ohne jegliche Schieß- oder Zielübungen.

In den USA waren die Piloten bereits vor Gericht gestanden, aber mit milden Strafen wie Entlassung aus dem Militär davongekommen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false