zum Hauptinhalt

Panorama: Vorsicht beim Wechselgeld

Die Neue Türkische Lira ist den Euro-Münzen zum Verwechseln ähnlich

Ab sofort lohnt es sich, beim Wechselgeld genauer hinzusehen. Seit dem 1. Januar gibt es in der Türkei nur noch die Neue Türkische Lira. Und die könnte in Deutschland ein Problem werden. Die neue Lira hat nicht nur sechs Nullen weniger als ihre Vorgängerwährung; Manche Münzen sehen jetzt auch fast so aus wie Euros – dabei sind sie ein Viertel so viel wert wie ihre Fast-Zwillinge.

Darauf wies am Donnerstag der bayerische Verbraucherschutzminister Werner Schnappauf hin. Die neue 1-LiraMünze sei fast so groß und fast so schwer wie die 2-Euro-Münze, auch die 50 Kurus seien dem 1-Euro-Stück in Größe und Gewicht „zum Verwechseln ähnlich“. Zudem tauschten hiesige Banken die Münzen nicht in Euro-Münzen um.

Ministeriumssprecherin Sandra Brandt sagt, man sei darauf aufmerksam geworden, weil Ministeriums-Mitarbeiter plötzlich selbst Lira- statt Euro-Münzen in ihrem Portemonnaie gefunden hätten. Zwar gebe noch keine Erkenntnisse über Schäden. Aber mit der Warnung wolle der Minister vorbeugen – vor allem für die sommerliche Reisesaison. „Wir gehen davon, dass sich das Problem durch den Reiseverkehr verstärkt.“

Die Bundesbank hingegen verteidigt das neue Lira-Outfit. Münzen müssten nun mal eine bestimmte Dicke und ein bestimmtes Gewicht haben, sonst akzeptierten die Verbraucher sie nicht. Auch das Material könne man nicht beliebig wählen. Wichtig sei beispielsweise dessen Haltbarkeit. Nur wenige Metalle erfüllten beide Kriterien. So komme es weltweit bei den unzähligen nationalen Währungen „unweigerlich zu oberflächlichen Ähnlichkeiten“.

Zwischen Euro und Lira aber sieht die Bundesbank nicht nur optisch „deutliche Unterschiede“, zum Beispiel bei den Motiven. Vor allem aber das Material sei anders: Die Innenteile der Euro-Münzen seien magnetisch – die 50-Kurus- und die 1-Lira-Münze aber nicht. Hiesige Automaten könnten die Währungen so problemlos unterscheiden. Und so besteht zumindest dort wohl nicht die Gefahr, dass man plötzlich unliebsame Münzen in der Hand hält.

Fabian Grabowsky

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false