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Panorama: Waffenfund im Flughafen von München

Inspektoren entdecken große Sicherheitslücken

München - Die EU-Kommission hat bei Kontrollen des Personals am Münchner Flughafen laut „Focus“ erhebliche Sicherheitslücken festgestellt. Danach konnten EU-Inspekteure Schusswaffen, Sprengstoff und andere verbotene Gegenstände durch die für das Personal eingerichteten Kontrollen schleusen. Als Ursache für die Mängel gilt laut „Focus“, dass die Fluggesellschaften Lufthansa, LTU und DBA Sicherheitsfirmen beschäftigen, deren Mitarbeiter schlecht ausgebildet seien und Niedriglöhne erhielten. Die Sicherheitsmängel müssten bis zum 8. Juni beseitigt werden, sonst werde der Münchner Airport als „unsauber“ eingestuft: Maschinen mit Passagieren aus München müssten dann auf EU-Flughäfen auf Außenpositionen geparkt und gesondert durch die Kontrollen geschleust werden. Die Lufthansa wird zum 1. Juni eine neue Sicherheitsfirma engagieren. Ein Sprecher sagte: „Wir haben uns unabhängig von den EU-Kontrollen zu diesem Schritt entschlossen.“ Ein Sprecher der Gesellschaft LTU erklärte: „Wir ziehen die Konsequenzen und trennen uns von der Sicherheitsfirma.“ Auch die zu Air Berlin gehörende Fluggesellschaft DBA reagierte und wird künftig eine neue Sicherheitsfirma beschäftigen. Jedoch betonte Konzernsprecher Peter Hauptvogel am Freitag, dass alle am Flughafen tätigen Sicherheitsfirmen durch das Luftfahrt- Bundesamt zertifiziert seien. Das Amt habe auch immer wieder stichprobenartige Kontrollen vorgenommen.

Nach dem Bericht konnten bei den neuen Tests zehn Inspekteure selbst gebaute Sprengsätze, Schusswaffen und Messer mit einer Klingenlänge von mehr als sechs Zentimetern in den Sicherheitsbereich schmuggeln. Die EU-Kommission habe außerdem kritisiert, dass das für die Kontrollen eigentlich zuständige Luftfahrt-Bundesamt „personell vollkommen unterbesetzt“ sei. Die Passagierkontrollen, für die der Flughafen und das Land Bayern zuständig sind, wurden dagegen von den Inspekteuren gelobt, das Personal sei „hervorragend geschult“. dpa

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