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Kalifornien

© AFP

Waldbrände in USA: Massenflucht im Süden Kaliforniens

Vierzehn große Buschbrände von der mexikanischen Grenze bis nach Santa Barbara haben Teile des Westküstenstaates der USA in ein Flammenmeer verwandelt. Mehr als 250.000 Menschen haben bereits die Flucht ergriffen.

Gouverneur Arnold Schwarzenegger, der die am schwersten betroffenen Gebiete um Malibu und San Diego besuchte, sprach von einem "tragischen Tag" für Kalifornien. Über 80.000 Hektar Land und mehrere Hundert Häuser sind bereits abgebrannt. Allein in der Ortschaft Lake Arrowhead gingen über hundert Häuser in Flammen auf. Mindestens ein Mensch, vermutlich ein illegaler Einwanderer aus Mexiko, ist seit dem Wochenende ums Leben gekommen. 21 Menschen, darunter fünf Feuerwehrleute, wurden verletzt.

Trotz eines Großeinsatzes von mehreren Tausend Feuerwehrleuten wüteten die Brände weiter außer Kontrolle. Dichter Rauch und starke Windböen behinderte stellenweise die Bekämpfung aus der Luft. Es fehle an Personal und Geräten, klagte Schwarzenegger. Nach einem Appell des Gouverneurs sagte das Pentagon die Entsendung von sechs großen Löschflugzeugen aus Wyoming und North Carolina zu. Die Nationalgarde werde 1200 Soldaten zur Verstärkung der örtlichen Helfer schicken, sagte Schwarzenegger.

"Eine Menge Leute werden heute ihr Haus verlieren"

Freiwillig oder auf Anordnung haben Bewohner ganze Ortschaften in Südkalifornien verlassen, nachdem die Feuerwalzen gefährlich nahe gekommen waren. "Es stehen mehr Häuser in Flammen, als wir Helfer und Geräte zum Löschen haben", sagte Feuerwehrchefin Lisa Blake in San Diego. "Eine Menge Leute werden heute ihr Haus verlieren". Das bis dato schwerste Feuer in der Geschichte des Bezirks San Diego hatte im Herbst 2003 mehr als 3500 Wohnhäuser und andere Gebäude vernichtet. 17 Menschen kamen damals ums Leben.

Schwarzenegger appellierte an die Kalifornier, den Anweisungen und Evakuierungsbefehlen der Behörden unbedingt Folge zu leisten. Helfer beklagten allerdings, dass sich einige Hausbesitzer den Anordnungen widersetzten. Es ist ein Wunder, dass nicht noch mehr Menschen verletzt oder getötet wurden, hieß es in TV-Kommentaren.

Villen von Hollywood-Stars geräumt

In Malibu, wo viele Hollywood-Stars wohnen, brannten mehrere Häuser völlig aus. Auch Showmaster Thomas Gottschalk hat einen Wohnsitz in Malibu. Die Villen von "Titanic"-Regisseur James Cameron, Schauspielerin und Sängerin Olivia Newton-John und Country-Musikerin Tanya Tucker waren bereits am Sonntag geräumt worden. Ein unbebautes Grundstück mit Wohnwagen, das Sean Penn gehörte, sei abgebrannt, berichtete der Internetdienst "E!Online". Penn hatte es bereits 1993 getroffen, als seine Malibu-Villa, das Anwesen von Ali McGraw und weitere 300 Häuser einem Buschfeuer zum Opfer fielen.

Das Küstenparadies ist seit dem Wochenende in dichten Rauch gehüllt. Dramatische Fernsehbilder zeigten Feuerwalzen auf dem Vormarsch durch die steilen Canyons in dem hügeligen Hinterland. An vielen Stellen wurden die schnell um sich greifenden Flammen erst gebremst, als sie das Meer erreichten. (mit dpa)

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