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Panorama: Wasserqualität: Ungetrübtes Badevergnügen

Jetzt muss nur noch das Wetter stimmen, dann steht dem Badevergnügen nichts mehr im Wege: Die Wasserqualität an europäischen Küsten und Seen ist so gut wie lange nicht mehr. Das ist das Ergebnis des 18.

Jetzt muss nur noch das Wetter stimmen, dann steht dem Badevergnügen nichts mehr im Wege: Die Wasserqualität an europäischen Küsten und Seen ist so gut wie lange nicht mehr. Das ist das Ergebnis des 18. Badegewässerberichts der Europäischen Kommission. Seit 1983 fasst der Bericht europaweit die Sauberkeit aller Badegewässer zusammen.

Fast jedes Jahr konnte die EU bisher eine Steigerung der Wasserqualität vermelden. Auch in diesem Jahr kommt die Kommission zu einem positiven Ergebnis: Über 96 Prozent der Küstenstrände und 94 Prozent der untersuchten Flüsse und Seen erfüllen die Mindestanforderungen. Das sauberste Wasser in Europa gibt es in Griechenland, die schlechtesten Werte wurden in Großbritannien gemessen. Dabei wurden die entnommenen Wasserproben auf Bakterien, Mineralöle und Chemikalien geprüft.

Erfreuliche Werte gab es auch bei den deutschen Gewässern: Besonders an den Küsten wurde das Wasser nochmals sauberer. Der Anteil der zum Baden empfohlenen Küstenabschnitte an Nord- und Ostsee stieg auf rund 97 Prozent. Zum Vergleich: Vor neun Jahren erfüllte nicht einmal die Hälfte aller Meeresstrände die geforderten Werte. Damals wurden allerdings auch weit weniger Proben entnommen, was insgesamt zu einer schlechteren Bewertung durch die EU-Kommission führte. Im vergangenen Jahr hingegen gab es ausreichende Untersuchungen an allen Küstenstränden und es musste auch kein einziges Badeverbot verhängt werden.

Etwas schlechter als die Küsten schnitten die deutschen Seen und Flüsse ab. Von den Binnengewässern erfüllten 92,3 Prozent die Vorgaben, ein Wert leicht unter dem europäischen Durchschnitt. Bei einem Prozent der Badestellen wurde das Baden ganz verboten, rund sechs Prozent entsprachen nicht den EU-Maßstäben. Die bessere Wasserqualität führt die EU-Kommission vor allem auf verstärkte Abwasserkontrollen zurück. Außerdem gab es während des Untersuchungszeitraums im vergangenen Jahr keine Algenplage, die sonst in heißen Monaten die Wasserqualität beeinträchtigen kann.

Küsten mit besonders guter Wasserqualität finden sich vor allem an den nord- und ostfriesischen Inseln. Zwar gibt es auch an der Ostsee gute Badestellen, doch von den zehn in Schleswig-Holstein beanstandeten Küstenstränden liegen neun an der Ostküste. Uneingeschränkt empfohlen wird dagegen die niedersächsische Nordseeküste. In Mecklenburg-Vorpommern erfüllten nur noch drei Strände die Mindestanforderungen nicht, die Inseln Rügen und Usedom gelten als sauberes Baderevier.

Bei den Binnengewässern wurden vor allem Seen in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen beanstandet. Teilweise dramatisch sank die Wasserqualität in den Gewässern zwischen Schwerin und Güstrow, während das Baden in der mecklenburgischen Seenplatte weiterhin empfohlen wird. In Brandenburg erzielten lediglich der Parsteiner See, Schwielowsee und Templiner See schlechte Werte. Erheblich verbessern konnten sich die bayerischen Seen. Im Freistaat erfüllten alle großen Gewässer die Standards. Eine sehr gute Wasserqualität wurde auch im Bodensee gemessen.

Bereits zum zweiten Mal enthält der Bericht keine Informationen über französische Gewässer. Grund dafür ist ein Streik des Personals, das die Daten an die EU weiterleiten soll. Kritisch merkte die EU-Kommission an, dass in einigen Ländern immer noch zu unregelmäßig Wasserproben entnommen werden. Dazu zählen neben Deutschland (Binnengewässer) Dänemark, Griechenland, Spanien und Italien. Über die Badequalität in den wichtigsten Urlaubsländern wird der Tagesspiegel in der kommenden Woche ausführlich berichten.

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