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Weltjugendtag: Papst beklagt "Gottvergessenheit"

Vor einer Million Menschen hat Papst Benedikt XVI. zum Abschluss des Weltjugendtages die Notwendigkeit von Religion und Glaube für den modernen Menschen beschworen.

Köln (21.08.2005, 12:32 Uhr) - Wirkliche Verbesserung der Welt sei nur durch den Glauben an die Liebe Gottes möglich. «Nur von dieser innersten Explosion des Guten her, das das Böse überwindet, kann dann die Kette der Verwandlung ausgehen, die allmählich die Welt umformt», sagte er bei der Messe unter wolkenverhangenen Himmel vor den Toren Kölns. Der Gottesdienst, an dem auch Bundespräsident Horst Köhler, Kanzler Gerhard Schröder sowie Alt- Kanzler Helmut Kohl teilnahmen, bildete den Abschluss des liturgischen Teils und Höhepunkt des viertätigen Weltjugendtages.

Die Jugendlichen des Weltjugendtages verfolgten die Predigt mit großer Konzentration. Während der Rede gab es aber zumeist nur vereinzelten und eher verhaltenen Beifall. Große Ausbrüche des Jubels der Jugendlichen, wie sie bei den Auftritten Johannes Paul II. bei Weltjugendtagen üblich waren, blieben aus. Herzlichen und anhaltenden Applaus gab es erst nach der Papst-Predigt.

Zugleich mahnte der Papst die jungen Leute, am Sonntag die Messe zu besuchen und die Eucharistie zu feiern. «Es ist schön, dass in vielen Kulturen heute der Sonntag ein freier Tag ist ... Aber diese freie Zeit bleibt leer, wenn Gott nicht darin vorkommt.» Zudem rief er die jungen Leute zum sozialen Engagement auf. «Wir dürfen zum Beispiel die alten Menschen nicht ihrer Einsamkeit überlassen, an den Leidenden nicht vorbeigehen.» Er fügte hinzu: «Wenn wir von Christus her denken und leben, dann gehen uns die Augen auf, und dann leben wir nicht mehr für uns selber dahin, sondern dann sehen wir, wo und wie wir gebraucht werden.»

Nach der Messe wird Benedikt noch am Abend nach Rom zurückkehren. Es ist die erste Auslandsreise des deutschen Papstes seit seiner Wahl vor vier Monaten. (tso)

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