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Jules Vernes

© ddp

Weltraum: "Jules Verne" verglüht

Nach sieben Monaten im Weltall ist der Frachter "Jules Verne" wie geplant über dem Südpazifik verglüht. Im April dockte es als erstes europäisches Raumfahrzeug vollautomatisch an der Internationalen Raumstation ISS an.

Nach einer fast siebenmonatigen Mission im All ist der europäische Weltraumfrachter "Jules Verne" mit 2,5 Tonnen Müll an Bord beim Eintritt in die Erdatmosphäre am Montag verglüht. Der Frachter ATV (Automated Transfer Vehicle) habe sein letztes Manöver erfolgreich ausgeführt und sei wie vorgesehen über dem Südpazifik verglüht, teilte das Raumfahrtunternehmen EADS-Astrium in Bremen mit. Das ATV war Anfang März von Kourou aus mit einer Ariane-5-Rakete in den Weltraum gestartet. Im April dockte es als erstes europäisches Raumfahrzeug vollautomatisch an der Internationalen Raumstation ISS an.

"Mit der Mission Jules Verne hat Europa ein ganzes Paket von technologischen Errungenschaften innerhalb der internationalen Gemeinschaft erzielt", sagte Astrium-Vorstand Francois Auque laut einer Mitteilung. Mit dem Andockmanöver oder dem Anheben der ISS habe Europa seine Rolle an Bord der ISS an der Seite seiner internationalen Partner wahrnehmen können.

"Nur ein erster Schritt"

"Diese Mission war nur ein erster Schritt", sagte Auque. Europa müsse nun die Weichenstellungen für die Zukunft der Raumfahrt und der Erforschung des Weltraums durch den Menschen vornehmen, um seine Position als dritte Raumfahrtmacht zu stärken. Derzeit entstehe bereits im Auftrag der Europäischen Weltraumorganisation ESA der zweite Raumtransporter.

Das ATV hatte knapp fünf Tonnen an Nahrungsmitteln, Atemluft, Trinkwasser und Treibstoffen beim Start an Bord. Zudem wurde die ISS mit Hilfe der Triebwerke des Frachters in eine höhere Umlaufbahn gehoben. Diese Aufgabe konnten vorher nur der russische "Transporter Progress" und der amerikanische Space Shuttle übernehmen.

Die ersten Vorstudien laufen bereits für ein ATV der Zukunft, das Advanced Return Vehicle (ARV). Es soll auf dem Rückflug nicht mehr verglühen, sondern an einem Fallschirm im Atlantik landen. Nach Angaben von Astrium gibt es zudem Studien, um das ATV als Transportmittel für Astronauten ins Weltall und zurück zur Erde zu nutzen. (nal/dpa)

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