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Weltraummission: Deutscher Astronaut Schlegel soll zur ISS fliegen

Nach Thomas Reiter soll mit Hans Schlegel der zweite Deutsche zur Internationalen Weltraumstation ISS starten. Der Flug ist für Ende 2007 geplant.

Paris - Nach Angaben der Europäischen Weltraum-Organsiation Esa ist Schlegels Flug mit der US-Raumfähre Discovery für September oder Oktober 2007 geplant. Der bald 55-jährige Physiker soll das Esa-Raumlabor Columbus ins All begleiten. Das 13 Tonnen schwere und 880 Millionen Euro teure Labor soll erstmals europäische Langzeitforschung im Weltraum ermöglichen.

Schlegel war 1993 bereits mit der deutschen Mission Spacelab D-2 im All. Damals reiste er mit dem Space Shuttle Columbia, der zehn Jahre später nach einer Mission beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühte. Bei der Katastrophe im Februar 2003 kamen alle sieben Astronauten an Bord ums Leben. Das Unglück verzögerte auch den eigentlich bereits für Oktober 2004 geplanten Transport des Columbus-Labors zur ISS.

Das Labor umfasst sieben Versuchseinrichtungen, von denen zwei während Schlegels Mission an der Außenwand - also direkt im Weltraum - angebracht werden sollen. Zu dem Modul, das ständig an die ISS angekoppelt werden und mindestens fünfzehn Jahre lang einsatzbereit sein soll, gehört eine acht Meter lange Druckkabine mit viereinhalb Metern Durchmesser. Sie kann bis zu drei Wissenschaftsastronauten aufnehmen. Diese sollen Experimente unter anderem aus Biotechnologie und Medizin ausführen, die unter den Bedingungen der Schwerkraft auf der Erde nicht möglich sind. Überwacht werden soll das Labor vom Kontrollzentrum Oberpfaffenhofen bei München.

Mit Astronautin verheiratet

Schlegel ist mit der Astronautin Heike Walpot verheiratet und hat sieben Kinder. Als seine Hobbys gibt die Esa Skifahren, Tauchen und Fliegen, Lesen und Heimwerken an. Der in Überlingen geborene Schlegel fühlt sich heute in Aachen zu Hause. Seit Mai 2005 arbeitet er im Johnson Space Center der Nasa in Houston im US-Bundesstaat Texas. Den Angaben zufolge soll bei der Shuttle-Mission STS-122 im Herbst 2007 Nasa-Veteran Stephen Frick das Kommando führen; für drei der vier anderen für den Einsatz vorgesehenen US-Astronauten soll es der erste Flug ins All sein.

Reiter ist seit Anfang Juli als erster Deutscher auf der ISS. Seinen Landsmann Schlegel dürfte er dort oben trotz seines Langzeitaufenthalts nicht treffen: Reiter soll sechs bis sieben Monate im All bleiben; damit steht seine Rückkehr zur Erde Anfang 2007 an. (tso/AFP)

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