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Weltraumtourismus: Ansari greift nach den Sternen

Anousheh Ansari ist als erste Weltraum-Touristin ins All gestartet und erfüllt sich einen Traum. Das nötige Kleingeld von 21 Millionen Euro hat sie sich als Ingenieurin verdient.

Moskau - Sie hat ein strahlendes Lächeln und wirkt fast ein wenig schüchtern - doch Anousheh Ansari hat einen eisernen Willen und einen von Kind auf gehegten Traum. Nun wird dieser Traum wahr: Die 40-Jährige ist ins All gestartet.

Als die iranischstämmige Amerikanerin vom russischen Raumfahrtzentrum Baikonur in Kasachstan mit einem Sojus-Raumschiff Richtung abhob, da wusste sie, dass sie das in erster Linie ihrem eigenen Erfolg verdankt. Die 40-Jährige, die als kleines Mädchen die Sterne am Himmel Persiens bestaunte, will junge Frauen in aller Welt ermutigen, "fest an ihre Träume zu glauben".

"Solange ich mich erinnern kann, habe ich diesen Wunsch immer in meiner Seele und meinem Herzen getragen", sagte Ansari vor dem Start auf einer Pressekonferenz in der Sternenstadt. "Ich war immer vom Weltraum fasziniert, als Kind betrachtete ich ständig den Himmel und fragte mich, ob dort nicht irgendwo in der Ferne andere sich die gleichen Fragen stellen."

Die schwärmende Erfolgssfrau

Doch vom schwärmenden kleinen Mädchen wurde die gebürtige Iranerin erst einmal zur handfesten Ingenieurin und schließlich zur erfolgreichen Geschäftsfrau - für einen Trip ins All braucht man eine Stange Geld, genau genommen rund 25 Millionen Dollar (knapp 21 Millionen Euro).

Mit 16, wenige Jahre nach der Islamischen Revolution, kam Ansari mit ihren Eltern in die USA. Damals sprach sie kein Wort Englisch - doch schon bald studierte sie Elektronik und Informatik, holte Diplome an der George-Mason-Universität in Virginia und an der George-Washington-Universität in der US-Hauptstadt.

Im Jahr 1993 kam sie mit einem Vorschlag nach Hause, der ihr Leben verändern sollte: Sie und ihr Mann, die in derselben Telekommunikations-Firma arbeiteten, könnten doch ein eigenes Unternehmen gründen. Gesagt, getan, und schon wenige Jahre später hatten die beiden 250 Angestellte. Im Jahr 2000 verkaufte das Ehepaar die Firma - seither betätigen sie sich als Investoren im Telekom-Bereich.

Ansari investiert auch in Raumfahrt

Ansari und ihre Familie investieren auch in die Raumfahrtindustrie, zehn Millionen Dollar stifteten sie für einen Preis, der private Initiativen in der Raumfahrt ermutigen soll. Doch nicht nur für Flüge ins All gibt Ansari Geld aus, auch wohltätige Organisationen werden von ihr unterstützt; sie fördert sozial engagierte Unternehmen und kranke Kinder.

Vergangenen Dienstag feierte Ansari ihren 40. Geburtstag in Baikonur. Hier bereitete sie mit US-Astronaut Michael Lopez-Alegria und dem russischen Kosmonauten Michail Tjurin den achttägigen Raumflug vor. Nach einem halben Jahr Training ist sich Ansari ihrer Sache sicher. "Egal, was ein Mensch für Träume hat, er sollte sie nie aufgeben. Das kann einem manchmal sehr schwierig vorkommen, aber wer sich meine Vergangenheit ansieht, der weiß: Das Unmögliche kann möglich werden und ein Traum Wirklichkeit." (tso/AFP)

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