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Wembley-Stadion: Diana-Konzert unter Polizeischutz

Großes Star-Aufgebot zum Gedenken an Prinzessin Diana: Die Prinzen William und Harry haben am Abend das Pop- und Rockkonzert zum Gedenken an ihre Mutter Lady Diana eröffnet.

Millionen von Menschen haben mit etlichen Superstars der gestorbenen Prinzessin Diana gedacht - rund 63.000 von ihnen im neuen Londoner Wembley-Stadion, die große Mehrheit vor Fernsehschirmen bei der Übertragung des "Concert for Diana" in mehr als 140 Ländern. "Sie ist eine der ganz großen Ikonen unserer Zeit", sagte US- Schauspieler Kiefer Sutherland - einer der Ansager im komplett ausverkauften Stadion. Schauspielerin Sienna Miller lobte Diana als "unglaubliche Frau, die zu ihrer Zeit mit ihrer Lebenskraft die ganze Welt inspiriert hat". Popstar Lily Allen - in einem hellblauen Seidenkleid und hochhackigen Schuhen - feierte Diana auf ihre Art: Mit ihren Hits "Smile" und "LDN" riss sie die Massen von den Plätzen.

"Hello Wembley!", hatte Prinz Harry (22) vorher zur Eröffnung der Supershow den Fans zugerufen. "Hier geht es um alles, was unsere Mutter in ihrem Leben liebte - ihre Musik, ihre Tänze, ihre Wohltätigkeit, ihre Familie und ihre Freunde", fügte Prinz William (25) hinzu. Die Prinzen hatten das Konzert organisiert und auf den 1. Juli gelegt - es wäre der 46. Geburtstag von Diana gewesen. Nach Angaben der Veranstalter konnten theoretisch etwa 500 Millionen Zuschauer die Show weltweit verfolgen.

Boris Becker: Diana hatte das gewisse Etwas

Die beiden Prinzen standen auf der riesigen Wembley-Bühne unter besonderer Beobachtung: Harry durch seine blonde Freundin Chelsy Davy (21), die eigens aus Afrika angereist war. William durch Ex-Freundin Kate Middleton (25). Sie hatte den Brüdern bei der Organisation geholfen. Gerüchte, wonach Kate wieder mit William zusammen sei, bestätigten sich aber nicht. Die Show wurde von Superstar Elton John mit dem Hit "Your Song" eingeleitet. Die Prinzen begrüßten den Star ebenso herzlich wie die Band Duran Duran - die Künstler gehörten einst zu Dianas Freunden. Während des Konzerts wurden Videos mit Prominenten eingespielt, die von ihren Erinnerungen an Diana berichteten, darunter der frühere US- Präsident Bill Clinton.

Tennis-Star Boris Becker, der zusammen mit seinem Sportfreund John McEnroe den Popstar Brian Ferry auf die Bühne rief, sagte über Diana: "Es ist einfach so: Entweder man hat das gewisse Etwas oder nicht - und sie hatte es einfach." Und Status-Quo-Musiker Francis Rossi ergänzte: "Diana ist zur Prinzessin des Volkes geworden, weil sie eine aus dem Volke war."

Lebensfreude trotz Terrorwarnungen

Die Show, die nach anfänglich regnerischem Wetter noch von mehreren Stunden Sonnenschein begleitet wurde, war zugleich eine eindrucksvolle Demonstration der Lebensfreude im Angesicht tödlicher Terrorgefahr. Nach zwei versuchten Autobombenanschlägen in London und einem Angriff auf den Flughafen in Glasgow hatten die Behörden die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen. Dennoch blieb kein Platz im Stadion leer, das von hunderten Polizisten gesichert wurde. "Terroristen können uns nicht einschüchtern", sagte die Krankenschwester Kate Penfold, die aus Edinburgh angereist war. Auch deutsche Touristen waren unter den Fans.

An die harten politischen Realitäten erinnerte auch Prinz Harry mit einer Grußbotschaft an die Kameraden seiner Einheit, die derzeit im Irak eingesetzt sind. "Ich wünschte, ich wäre bei euch. Es tut mir Leid, dass ich es nicht sein kann", sagte Harry. Dem jungen Leutnant war der Einsatz untersagt worden, weil er im Irak zum direkten Angriffsziel von Terroristen geworden wäre.

Prince Charles war nicht eingeladen

Die Prinzen hatten Stars wie Elton John und Rod Stewart eingeladen, die zu den Lieblingsmusikern Dianas gehörten und die Prinzessin seinerzeit persönlich kennen gelernt hatten. Zugleich erfüllten sich William und Harry eigene Musikwünsche mit Stars, die erst nach dem Tod ihrer Mutter bekannt wurden. Dazu gehörten neben Lily Allen, Kanye West, Pharrell Williams und Joss Stone.

Dianas Ex-Ehemann, der Prinzenvater Charles, sei nicht direkt eingeladen worden, hieß es in Kreisen der Veranstalter. Er und weitere "ältere" Mitglieder der königlichen Familie würden stattdessen am 31. August an einem Gedenkgottesdienst mit William und Harry für Prinzessin Diana teilnehmen. Diana war am 31. August 1997 bei einem Autounfall in Paris umgekommen. (mit dpa)

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