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Panorama: Wenn Passagiere Piloten ins Bein beißen

50 000 bis 70 000 Passagiere randalieren jährlich weltweit an Bord von Flugzeugen. "Das kommt öfter vor, als man denkt", sagte der Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit, Georg Fongern, am Montag.

50 000 bis 70 000 Passagiere randalieren jährlich weltweit an Bord von Flugzeugen. "Das kommt öfter vor, als man denkt", sagte der Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit, Georg Fongern, am Montag. Die Situation sei in den vergangenen Jahren eskaliert. "Die Passagiere werden immer aggressiver: Flugkapitäne werden niedergeschlagen, ins Bein gebissen oder sogar mit dem Messer niedergestochen."

Grund für die steigende Aggressionsbereitschaft sei vor allem die Zunahme des Passagieraufkommens. Die Flughäfen würden immer belebter, die Fluggäste müssten immer länger anstehen oder in überfüllten Räumen auf den Anschlussflug warten.

An Bord gehe der Stress für die Passagiere weiter, weil die Flugzeuge viel zu eng bestuhlt seien. Dazu komme dann als Auslöser für Aggressionen häufig Alkoholkonsum. "Wenn der Sauerstoff in der Luft knapper wird, entfaltet der Alkohol seine Wirkung: Entweder der Passagier schläft ein, oder er wird aggressiv", sagte Fongern.

Die Pläne der Lufthansa, Randalierern an Bord Handschellen anzulegen, wird von der Pilotenvereinigung begrüßt: "Wir brauchen dieses Mittel als letztes Mittel der Wahl und haben es schon lange gefordert." Rechtliche Grundlagen gebe es dafür bereits.

Wer die Sicherheit eines Fluges gefährde, könne nach dem Luftfahrtgesetz mit bis zu fünf Jahren Haft bestraft werden. "Leider wenden die deutschen Richter dieses Gesetz nicht richtig an", kritisierte Fongern. Mit dem Argument, es sei ja nichts passiert, würden Randalierer häufig gar nicht bestraft.

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