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Panorama: Bahn frei ins Schwimmbad

Schlecht sieht es aus mit den Schwimm-Erfolgen in den Innenstadtbezirken. Obwohl Berlins Schüler in der dritten Klasse mindestens 30 Mal Schwimmunterricht haben, lernt in Kreuzberg oder Neukölln jedes vierte Kind nicht, sich längere Zeit über Wasser zu halten.

Schlecht sieht es aus mit den Schwimm-Erfolgen in den Innenstadtbezirken. Obwohl Berlins Schüler in der dritten Klasse mindestens 30 Mal Schwimmunterricht haben, lernt in Kreuzberg oder Neukölln jedes vierte Kind nicht, sich längere Zeit über Wasser zu halten. In Pankow ist es nur jedes zwanzigste. Die Gründe sind vielfältig. Nur zum Teil ist die Diskrepanz damit zu erklären, dass muslimische Eltern ihren Töchtern das Schwimmen verbieten. Sicherlich gelingt es einigen, mithilfe von Attesten dauerhaft dem Schwimmbad fernzubleiben. Viel schwerwiegender ist jedoch, dass es muslimische Mädchen gibt, die bis zur dritten Klasse überhaupt noch nicht eine Badeanstalt von innen gesehen haben, weil ihre Mütter mit ihnen dort nicht hingegangen sind. Für diese Drittklässlerinnen bedeutet dies, dass sie überhaupt erst die Scheu vorm Wasser verlieren müssen, bevor man auch nur daran denken kann, ihnen das Schwimmen beizubringen.

Viele Grundschulen haben dieses Problem erkannt und versuchen deshalb, zusätzlich zum Schwimmunterricht während der Nachmittagsbetreuung ins Schwimmbad zu gehen. Ausgerechnet diesen Schulen wird das Leben schwer gemacht, weil neuerdings Hortkinder für den Schwimmbadbesuch zahlen müssen. Der neue Senat täte gut daran, diese Fehlentwicklung zu stoppen. sve

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