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Bildung: Investiert in die Schulen – und zwar richtig

Was eine Fehlinvestition in eine Schule sein soll? Vielleicht, wenn eine Reihe internetfähiger Whiteboards angeschafft wird, anstatt die Toiletten zu sanieren.

Am 10. September protestierten Schüler, Lehrer und Eltern für mehr Geld für Berliner Schulen, unter anderem wegen der miserablen Ausstattung an vielen Schulen.

Zu Recht – denn so, wie es jetzt ist, kann es nicht weitergehen. Steuern werden weiter gezahlt, aber in den Schulen scheinen sie nicht anzukommen. Wie sonst lässt sich erklären, dass fast jeder Berliner Schüler lebhaft von den ranzigen Toiletten seiner Schule berichten kann? Einige Schüler meiden die stinkenden Toiletten ganz, andere sorgen vor und wählen ihre zukünftige Schule gleich nach dem „Klo-Kriterium“ von sauberen Toiletten. Ähnlich verhält es sich mit nicht richtig funktionierenden Heizungen im Winter. Wenn die Schüler gerade nicht wegen Kältefrei zu Hause bleiben können, klappern ihnen die Zähne. Ist das wirklich nötig?

Der offensichtliche Grund sind zu geringe oder falsche Investitionen. Was eine Fehlinvestition in eine Schule sein soll? Vielleicht, wenn eine Reihe internetfähiger Whiteboards angeschafft wird, anstatt die Toiletten zu sanieren. Als Fehlinvestition könnte man es auch bezeichnen, wenn, wie im Zehlendorfer Schadow-Gymnasium, eine neue Turnhalle gebaut wird, die aber ein Jahr nicht betriebsfähig ist – wegen Einsturzgefahr. Ein Jahr lang mussten die Schüler also draußen Sport machen oder ihr Sportunterricht wurde in die Aula oder die Cafeteria verlegt, wo als Aufwärmübung Stühleschieben praktiziert wurde.

Auch beim Mensabau ging dort etwas schief, denn obwohl dieses Schuljahr nun in Gang gekommen zu sein scheint, hat sich das Gebäude nicht anstecken lassen: Gerüchten zufolge hat ein verkehrt herum aufgesetztes Dach dafür gesorgt, dass die Mensa immer noch einer Bauruine ähnelt. Im Spiegel war von einem Brief der Neuköllner Heinrich-Mann-Schule an den ehemaligen Bildungssenator Zöllner die Rede, in dem die Lehrer unter anderem die „Wiederherstellung der vollen Funktionstüchtigkeit der Fenster“ forderten.

Ich wünsche mir vom neuen Senat, dass endlich mehr und richtig in Schulen investiert wird, damit die Schüler nicht weiter unter einer schlechten Finanzpolitik leiden müssen. 

Ruth Appel, 16 Jahre

Ruth Appel

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