zum Hauptinhalt
FATMIRE BAJRAMAJ, 22Fatmire „Lira“ Bajramaj, dieser Name dürfte einigen jetzt schon ein Begriff sein. 1992 muss sie mit ihrer Familie aus dem Kosovo fliehen und kommt nach Deutschland. Dass sie anfängt, Fußball zu spielen, verheimlicht sie ihrem Vater zunächst. Schon bald lässt sie alle Jungs in ihrer Umgebung blass aussehen. Heute ist die gebürtige Kosovo-Albanerin die vielleicht außergewöhnlichste Erscheinung im deutschen Frauen-Fußball: Sie spielt für den 1. FFC Turbine Potsdam und die deutsche Nationalmannschaft. Und das sehr erfolgreich. 2007 wird sie Weltmeisterin, 2009 Europameisterin. Im vergangenen Jahr gewann sie mit Potsdam die deutsche Meisterschaft und die Championsleague. Und das mit 22 Jahren. Es gibt nicht viele Männer, die eine solche Erfolgsgeschichte vorlegen können. Und Fatmire ist noch nicht an ihrem Höhepunkt angekommen. Den wird sie sich bei der Frauen-WM im Sommer nähern: Die Sportlerin gilt als größte Hoffnung der Fußballfrauen. Sie ist dribbelstark, hat eine geniale Spielübersicht, flankt punktgenau und schießt auch noch selber Tore. Von allen diesen Fähigkeiten können manche ihrer männlichen Kollegen nur träumen. Nach der Weltmeisterschaft wird Fatmire ein Star, nicht zuletzt dank ihres Aussehens und der damit verbundenen Vermarktung. Und spätestens dann wird ihr Name auch denen ein Begriff sein, die sich nicht regelmäßig mit Frauen-Fußball beschäftigen.

© picture alliance / dpa

Panorama: Die Durchstarter

Das Jahr ist erst wenige Tage alt, aber wir wagen schon eine Prognose: Diese Talente kommen 2011 groß raus

LUISA BIANCHIN, 19

Die Welt liegt ihr zu Füßen, zumindest die Modewelt. Dabei ist es gerade mal zwei Jahre her, dass Luisa Bianchin auf einer Messe in Berlin entdeckt und von einer Modelagentur unter Vertrag genommen wurde. Ihre Eltern und Freunde bekommen sie seither nur noch selten zu Gesicht, denn Luisa jettet praktisch das ganze Jahr um die Welt. Paris, Mailand, London, New York: Kaum eine Modestadt, in der das Mädchen mit den feuerroten Haaren und der charmanten Zahnlücke noch nicht gearbeitet hat. Seit kurzem wohnt sie im Big Apple, dort eröffnete sie vergangenen September auch die Schau von Marc Jacobs und wurde zum Gesicht seiner aktuellen Frühjahrskollektion. Ganz nebenbei plauderte sie mit dem Designer über ihre derzeitige Lieblingssängerin: Lady Gaga. Doch Jacobs ist nicht ihr einziger Fan. Auch das „New York“-Magazin schwärmt von Luisa, Jean Paul Gaultier ist von ihrer Frische und Unbekümmertheit ganz entzückt und hat sie für den Laufsteg engagiert. Vom Catwalk wird sie in absehbarer Zeit nicht wegzudenken sein. In wenigen Wochen steht die New York Fashion Week an, für Luisa wird es wieder viel zu tun geben.

SERGEJ MOYA, 22

In der 10. Klasse schmiss er die Schule, und was aus solchen Leuten in der Regel wird, kann man täglich im Nachmittagsprogramm von RTL sehen. Mit Regeln hat Sergej Moya aber nichts am Hut, und der Grund für seinen Schulabbruch war zumindest ein nachvollziehbarer: Er wollte zu Dreharbeiten nach München. Für Menschen wie ihn scheinen Worte wie „kompromisslos“ und „leidenschaftlich“ erfunden worden zu sein, es sind die Worte, die auch immer wieder fallen, wenn es um Sergejs Arbeit geht. Er drehte bereits an der Seite von Götz George („Mein Vater“), spielte im „Tatort“ und „Polizeiruf“ mit, heute und morgen, jeweils um 20.15 Uhr läuft auf ProSieben sein neuester Film „Go West – Freiheit um jeden Preis“ (siehe Seite 31). Keine schlechte Bilanz für einen Schulabbrecher. Aber Sergej reicht das nicht. Mittlerweile steht er nicht nur vor der Kamera, sondern auch dahinter. Vor einem Jahr stellte er seinen ersten eigenen Film „Hollywood Drama“ auf der Berlinale vor. Und auch privat hat sich in seinem Leben einiges getan: Aus der elterlichen Wohnung in Prenzlauer Berg ist er inzwischen ausgezogen, seinem Bezirk aber trotzdem treu geblieben.

FATMIRE BAJRAMAJ, 22

Fatmire „Lira“ Bajramaj, dieser Name dürfte einigen jetzt schon ein Begriff sein. 1992 muss sie mit ihrer Familie aus dem Kosovo fliehen und kommt nach Deutschland. Dass sie anfängt, Fußball zu spielen, verheimlicht sie ihrem Vater zunächst. Schon bald lässt sie alle Jungs in ihrer Umgebung blass aussehen. Heute ist die gebürtige Kosovo-Albanerin die vielleicht außergewöhnlichste Erscheinung im deutschen Frauen-Fußball: Sie spielt für den 1. FFC Turbine Potsdam und die deutsche Nationalmannschaft. Und das sehr erfolgreich. 2007 wird sie Weltmeisterin, 2009 Europameisterin. Im vergangenen Jahr gewann sie mit Potsdam die deutsche Meisterschaft und die Championsleague. Und das mit 22 Jahren. Es gibt nicht viele Männer, die eine solche Erfolgsgeschichte vorlegen können. Und Fatmire ist noch nicht an ihrem Höhepunkt angekommen. Den wird sie sich bei der Frauen-WM im Sommer nähern: Die Sportlerin gilt als größte Hoffnung der Fußballfrauen. Sie ist dribbelstark, hat eine geniale Spielübersicht, flankt punktgenau und schießt auch noch selber Tore. Von allen diesen Fähigkeiten können manche ihrer männlichen Kollegen nur träumen. Nach der Weltmeisterschaft wird Fatmire ein Star, nicht zuletzt dank ihres Aussehens und der damit verbundenen Vermarktung. Und spätestens dann wird ihr Name auch denen ein Begriff sein, die sich nicht regelmäßig mit Frauen-Fußball beschäftigen.

JAKOB UNGER, 23

Auf der Popkomm vergangenen September wurden Jakob Unger und seine Jungs von The Love Bülow frenetisch bejubelt, und das lag nicht nur am Heimvorteil. Beim „New Music Award“, der am Eröffnungsabend der Musikmesse in Tempelhof von den Jugendradiosendern der ARD vergeben wurde, schafften sie es unter die letzten vier. Beim „Local Heros“-Nachwuchswettbewerb wenige Wochen später setzten sie sich sogar gegen die gesamte nationale Konkurrenz durch. Das Ergebnis: The Love Bülow fuhren zum Europa-Finale nach Ungarn. Dort hatte das Publikum zwar keinen blassen Schimmer, wovon die deutschen Texte handeln, ließ sich aber von den eingängigen Beats trotzdem begeistern. Der Sound der fünf Jungs ist eine Mischung aus Rap und Gitarrenmusik, in ihren Texten klingt immer ein Augenzwinkern mit durch. Als träfe Peter Fox auf die Beatsteaks. „Wie zu Clueso’s besten Zeiten“, schwärmen die, die das Debütalbum „Menschen sind wie Lieder“ bereits gehört haben. Und alle anderen werden sich im März vielleicht anschließen. Denn da erscheint die Platte endlich im Handel. Kurz darauf wollen Jakob und Co auf große Frühjahrstour gehen. Wer bis dahin nicht warten will, kann am 21. Januar nach Neubrandenburg fahren. Dort werden The Love Bülow im Colosseum auftreten.

OSCAR LEBECK, 17

Das Talent wurde ihm in die Wiege gelegt, und zwar von seinem Vater, dem berühmten Fotografen Robert Lebeck. In dessen Fußstapfen tritt Oscar nun: Ohne seine geliebte Yashica-Kamera geht er nicht aus dem Haus, schon gar nicht, wenn er an den Wochenenden mit seinen Freunden durch Berlin zieht. Die Motive, die dabei entstehen, veröffentlicht er seit kurzem in einer eigenen Kolumne im Stadtmagazin „zitty“. Dass die Fotografie mehr sein würde als nur ein Hobby, wurde Oscar vor drei Jahren klar. Damals absolvierte er ein Praktikum in einem Fotolabor, lernte dabei einen Fotografen kennen, der ihn an eine professionelle Agentur vermittelte. Inzwischen arbeitet Oscar im Auftrag großer Magazine und Zeitungen. Natürlich nur, wenn es die Zeit zulässt. Momentan hat die Schule noch Vorrang, im nächsten Jahr steht das Abi an. Über seine Arbeit tauscht er sich mit seinem Vater zwar aus, reinreden lässt er sich von ihm aber nicht – auf so viel Selbständigkeit und eigenes Urteilsvermögen besteht Oscar. Trotz des großen Namens, oder gerade deswegen.

Zusammengestellt von Julius Wolf und Nana Heymann

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false